Je nachdem, welchen dualen Studiengang du genau wählst, können die Inhalte variieren. Der eine Studiengang setzt zum Beispiel mehr betriebswirtschaftliche Schwerpunkte als der andere ‒ mit Fächern wie Gesundheitsökonomie, Personalmanagement oder Wirtschaftsmathematik. Doch es gibt auch Basisinhalte, die in nahezu allen Studiengängen dieses Fachbereichs zu finden sind. So weist das duale Studium Gesundheitsmanagement viele Parallelen zum Studium Gesundheitswissenschaft auf. Es ist also grundsätzlich auch möglich, als Gesundheitswissenschaftler im Gesundheitsmanagement zu arbeiten und umgekehrt.
Aber ganz egal, wofür du dich letztendlich entscheidest: Eine Karriere im Gesundheitsmanagement verspricht dir eine spannende und vielfältige Aufgabe mit einem hohen Maß an Verantwortung, in der du dich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen kannst und in der Langeweile deswegen ein Fremdwort ist.
Einen guten Überblick über das Studium des Gesundheitsmanagements bietet auch dieses Video:
Um ein duales Studium Gesundheitsmanagement zu beginnen, musst du natürlich erst mal einen Auswahlprozess durchlaufen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören auf der einen Seite die offiziellen Anforderungen der Hochschulen und der Ausbildungseinrichtungen und auf der anderen Seite die persönlichen Qualifikationen, die du auf jeden Fall mitbringen solltest.
Voraussetzungen von Ausbildungseinrichtungen und Hochschulen
Zuallererst solltest du die fachgebundene oder die allgemeine Hochschulreife (also das Fachabitur bzw. das Abitur) mitbringen, um eine Chance auf einen Platz in einem dualen Studium Gesundheitsmanagement zu haben. Darüber hinaus verlangen manche Praxispartner aber auch noch weitere Leistungen, wie zum Beispiel gute Noten in deinen Leistungsfächern.
Die zweite wichtige Voraussetzung, die du auf jeden Fall erfüllen musst, ist ein Arbeitsvertrag mit einem Partnerunternehmen. Je nach Hochschule und Art der Kooperation mit der entsprechenden Einrichtung gibt es dann unterschiedliche Verfahren, wenn es um das Einschreiben geht. An manchen Hochschulen bist du zum Beispiel automatisch eingeschrieben, sobald du deinen Arbeitsvertrag unterzeichnet hast. An anderen gibt es hingegen ein separates Einschreibungsverfahren, in dessen Rahmen du deinen Arbeitsvertrag vorzeigen musst, um offiziell in den dualen Studiengang Gesundheitsmanagement aufgenommen zu werden. Erkundige dich deswegen auf jeden Fall rechtzeitig, was auf deinen Wunschstudiengang zutrifft, damit du keine wichtige Deadline oder Bewerbungsfrist verpasst!
Persönliche Anforderungen
Gesundheitsmanager und andere Mitarbeiter des Gesundheitswesens arbeiten eng am Menschen und sind gleichzeitig administrativ tätig. Aus diesem Grund solltest du auf jeden Fall kommunikationsstark sein und Freude an Dienstleistungs- und Servicetätigkeiten mitbringen. Da betriebswirtschaftliche Aufgaben genauso zu deinem beruflichen Profil gehören, sind eine analytische Denkweise, ein gutes Zahlenverständnis und eine strukturierte Arbeitsweise mindestens genauso wichtig, um als Gesundheitsmanager erfolgreich zu sein.
Darüber hinaus möchten die meisten Unternehmen, dass ihre zukünftigen Auszubildenden bzw. Langzeitpraktikanten bestimmte Soft Skills mitbringen. Immer wieder genannt werden in diesem Zusammenhang Eigenschaften wie Engagement und Überzeugungskraft, Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit und Flexibilität sowie ein gutes Zeit- und Organisationsmanagement.
Das duale Studium Gesundheitsmanagement setzt sich inhaltlich vor allem aus einer Kombination aus medizinischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten zusammen, wobei letztere in der Regel anteilig überwiegen. So finden sich auf dem Stundenplan zu Beginn des dualen Gesundheitsstudiums erst einmal allgemeine Fächer aus dem wirtschaftlichen Bereich, wie Allgemeine BWL und VWL, Statistik oder Personalwesen. In den höheren Semestern wird das Studium dann zunehmend spezifischer und verlagert sich thematisch noch stärker in Richtung Gesundheitswesen. Hier werden die erlernten betriebswirtschaftlichen Inhalte dann vor einem spezifischen Hintergrund betrachtet und angewendet.
Auf dem Lehrplan der Hochschulen stehen dann zum Beispiel Module wie
- Medizin für Ökonomen/Klinische Medizin: Hier lernen die Studierenden das Grundlagenwissen bezüglich bedeutender Krankheitsarten sowie die gängigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren. Das soll sie in die Lage versetzen, ein Grundverständnis für medizinische Versorgung und Entwicklung zu erwerben.
- Klinikmanagement: Wie wird ein Krankenhaus oder einer vergleichbare Einrichtung finanziert? Welche finanziellen Abläufe spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle? Um diese Fragen beantworten zu können, werden hier vor allen Buchführung, Controlling, Personalführung und Facility Management durchgenommen.
- Recht im Gesundheitswesen: Hier dreht sich alles um das Verständnis des Rechtssystems, die Dimension rechtlicher Fragestellungen, die Strukturen relevanter Gesetze und deren Verständnis anhand konkreter Fallbeispiele.
- Gesundheit und Prävention: Vorsorge ist besser als Heilen. Dementsprechend wird in diesem Modul vermittelt, wie das Gesundheitsmanagement durch zielgerichtete Maßnahmen und Strategien dazu beitragen kann, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit zu verhindern bzw. zu verzögern.
- Gesundheitsökonomie/ Gesundheitswissenschaften: Hier lernst du die Strukturen und Funktionsweisen des Gesundheitswesens kennen und beschäftigst dich mit Versorgungskonzepten und der übergeordneten Gesundheitspolitik.
Je nach gewählter Vertiefung bzw. der Ausrichtung deines Studiengangs können in den höheren Semestern auch noch weitere Wahlpflichtfächer auf dem Plan stehen, die sich konkret mit den spezialisierten Inhalten deiner Fachrichtung beschäftigen.
Viele Einrichtungen betrachten ihre dualen Studenten als zukünftige Fach- und Führungskräfte. Dementsprechend geht es nicht nur darum, dass sie das notwendige Fachwissen und die betrieblichen Abläufe lernen, sondern sich parallel auch persönlich weiterentwickeln. Aus diesem Grund stehen auf vielen Stundenplänen im dualen Gesundheitsmanagement Studium auch noch Fächer wie Präsentationstechniken, Fremdsprachen oder Rhetoriktraining.
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Die praktische Erfahrung, die man während eines dualen Studiums Gesundheitsmanagement macht, wird immer wieder als einer der größten Vorteile genannt, welche diese Studienform mit sich bringt. Neben dem Erfahrungswert hat der Praxisteil aber auch noch einen weiteren Vorteil: Wer arbeitet, wird auch bezahlt! Und nicht nur das; duale Studenten erhalten neben einem regelmäßigen Einkommen auch noch zahlreiche andere Vergütungen, wie zum Beispiel die (anteilige) Übernahme der Studiengebühren oder verschiedene Zuschüsse. Um dir einen ersten Eindruck vom Gehalt im dualen Studium zu geben, mit dem du im Bereich des Gesundheitsmanagements rechnen kannst, haben wir im Folgenden verschiedene Angaben unterschiedlicher Unternehmen zusammengetragen, die ein duales Studium Gesundheitsmanagement anbieten.
Unternehmen | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | Zusatzleistungen |
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AOK | 1.035 € | 1.120 € | 1.215 € | Vermögenswirksame Leistungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, betriebliche Altersvorsorge |
Alte Leipziger | 1.126 € | 1.198 € | 1.351 € | 40 Euro vermögenswirksame Leistungen, 30 Tage Urlaub, Urlaubs- und Weihnachtsgeld |
DAK Gesundheit | 1.091 € | 1.175 € | 1.252 € | 1.718 € im vierten Ausbildungsjahr |
Stand: Februar 2020
Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber zu Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.
Nachdem du das duale Studium Gesundheitsmanagement erfolgreich abgeschlossen hast, eröffnen sich dir ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten und zahlreiche Jobchancen. Das lässt sich vor allem auf drei wichtige Sachverhalte zurückführen:
Gute Übernahmechancen
Laut einer Studie des „Stifterverband für die deutsche Wirtschaft“ beträgt die Übernahmequote nach dem dualen Studium über 80 Prozent. Der Grund? Laut einer Betriebsbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sind 97 Prozent der Unternehmen "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der Qualifizierung von Studenten, die ein duales Studium abgeschlossen haben.
Sehr hoher Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Gesundheitsbranche
Dieser ist vor allem durch neue Herausforderungen, wie die immer langlebigere Gesellschaft, verstärkte Einsparungen im Gesundheitssektor oder die Zunahme von spezifischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs oder Depressionen, bedingt.
Zahlreiche verschiedene potentielle Arbeitgeber
Qualifizierte Gesundheitsmanager werden nicht nur in Krankenhäusern gesucht, sondern auch in Kur- und Rehaeinrichtungen, bei Pflegeheimen und -diensten, bei Arzneimittelherstellern sowie Behörden und Einrichtungen des Gesundheitswesen und Krankenversicherungen.
Wusstest du, dass ...
... es einen engen Zusammenhang zwischen der sozialen und der gesundheitlichen Situation eines Menschen gibt?
... das Robert-Koch-Institut jährlich einen Bericht herausgibt, in dem der aktuelle Stand und die Entwicklung der Gesundheit der Menschen in Deutschland bewertet wird?
... Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland sind – noch vor Krebs und Diabetes?
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