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Duales Pflegestudium

Pflege – das kann man auch studieren! Denn Krankenhäuser, Praxen, Altenheime und andere Pflegeeinrichtungen brauchen fachkundiges Personal, das sich neben der reinen Pflege auch in betriebswirtschaftlichen Fragestellungen auskennt und Mitarbeiter führen kann. Damit du verstehst, worum es bei einem dualen Pflegestudium geht und herausfinden kannst, ob ein Studium der Pflege das Richtige für dich ist, haben wir auf dieser Seite die wichtigsten Infos zum dualen Pflegestudium parat.

Ein duales Pflegestudium ist für all diejenigen interessant, die sich zur examinierten Pflegefachkraft ausbilden lassen, aber gleichzeitig weitere Kompetenzen für andere verantwortungsvolle Aufgaben erwerben möchten. Duale Pflege-Studiengänge sind immer mit einer Berufsausbildung verknüpft. Dabei hast du die Wahl, ob du eine Ausbildung als

  • Altenpfleger,
  • Gesundheits- und Krankenpfleger oder  
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger

machst. Mit Ende des dualen Pflegestudiums erwirbst du also zwei Abschlüsse: Den der staatlich anerkannten Berufsausbildung und den akademischen Grad Bachelor of Arts (B.A.) oder Bachelor of Science (B.Sc.). Durch die Berufsausbildung bist du perfekt ausgebildet, um im pflegerischen Bereich deiner Wahl zu arbeiten. Und mit dem Studium, das sich mit den Inhalten der Pflegewissenschaften sowie des Gesundheits- und Pflegemanagements beschäftigt, erlangst du darüberhinausgehende Kompetenzen, die dich für weiterführende Tätigkeiten mit Leitungsfunktion qualifizieren.

Nachfolgend haben wir alle wichtigen Infos zum dualen Pflegestudium für dich zusammengetragen, damit du einen Überblick über Studieninhalte, Voraussetzungen, Gehalt und Zukunftsperspektiven hast sowie sehen kannst, bei welchen Institutionen und Hochschulen du Pflege dual studieren kannst.

Duales Pflegestudium:
Alle Infos

Infos

Im Bereich der Pflege-Studiengänge ist das duale Studienmodell besonders häufig zu finden. Der Grund ist ganz klar: Gerade hier ist die Kombination aus praktisch orientierter Berufsausbildung und wissenschaftlich-theoretischem Studium besonders sinnvoll, denn angehende Führungskräfte, die die professionellen Herausforderungen des beruflichen Alltags kennen, verstehen es umso besser, Arbeitsabläufe in Pflegeeinrichtungen entsprechend zu organisieren und zu managen. In Deutschland werden duale Studiengänge aus dem Bereich Pflege sowohl von Universitäten als auch von Fachhochschulen angeboten. Diese werden dann fast immer mit einer Ausbildung zum Alten-, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger kombiniert.

Noch bist du dir unsicher, ob du eine Ausbildung oder Studium in der Pflege machen sollst? Dann empfehlen wir dir unseren Artikel zu diesem Thema, der sich mit den Pros und Kontras auseinandersetzt.

Voraussetzungen

Um ein duales Pflegestudium zu beginnen, sollten Bewerber bestimmte Qualifikationen mitbringen. Das sind sowohl formale Voraussetzungen von Seiten der jeweiligen Hochschule als auch persönliche Fähigkeiten.

Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen

Um einen Studienplatz für ein duales Studium zu bekommen, sollten Interessenten in der Regel entweder Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung vorweisen können. Daneben besteht auch die Möglichkeit, über eine berufliche Qualifikation zugelassen zu werden, zum Beispiel mit mehrjähriger Berufserfahrung. Solltest du keinen höheren Schulabschluss haben, aber schon mehrere Jahre in der Pflege gearbeitet haben, informiere dich bei der Studienberatung nach den genauen Zulassungskriterien.

Das zweite Kriterium ist ein Ausbildungsvertrag mit Kooperationseinrichtung der Hochschule. Je nach Kooperationspartner kann das eine Ausbildung zum Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sein. Hochschulen, die duale Pflege-Studiengänge anbieten, haben deshalb Kooperationsverträge mit verschiedenen Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen.

Wie erhalte ich einen dualen Pflege-Studienplatz?

Der erste Schritt zum dualen Pflege-Studienplatz ist die Bewerbung bei einer Ausbildungseinrichtung, die ein duales Pflegestudium anbietet. Wenn du hier mit deiner Bewerbung und im Vorstellungsgespräch punkten kannst, erhältst du den Vertrag und wirst automatisch in den Studiengang eingeschrieben – du musst dich nicht nochmal extra bei der Hochschule bewerben.

Persönliche Anforderungen

Um sowohl am Studium als auch am Beruf des Pflegemanagers bzw. Pflegewissenschaftlers Freude zu haben und langfristig erfolgreich zu sein, solltest du einige persönliche Fähigkeiten und Interessen mitbringen. Diese sind vor allem

  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Empathie
  • Konfliktfähigkeit
  • Stressresistenz
  • Organisationstalent
  • Analytische Fähigkeiten
  • Kommunikative Fähigkeiten

Wer sich für ein duales Studium entscheidet, sollte außerdem ein gutes Zeitmanagement und ausreichend Motivation mitbringen, denn die Kombination aus Studium und Ausbildung nimmt einen großen Teil deiner Zeit in Anspruch und lässt wenig Freiraum für Hobbies und Privatleben.

Studieninhalte

Das duale Studium der Pflege lässt sich am besten als stark interdisziplinären Studiengang beschreiben, denn er beinhaltet eine Vielzahl an unterschiedlichen thematischen Inhalten. Diese lassen sich grob in einen medizinischen, einen ökonomischen-organisatorischen und einen sozialwissenschaftlichen Bereich unterteilen und sollen die Studierenden durch ihre große Bandbreite optimal auf Leitungs- und Management-Positionen in unterschiedlichen Einrichtungen vorbereiten.

Zu den typischen Inhalten auf dem Studienplan zählen

  • Pflegeforschung
  • Pflegerische Diagnostik
  • Ethik
  • Prävention und Gesundheitsförderung
  • Statistik und Sozialforschung
  • Gesundheitsrecht
  • Versorgungssetting
  • Case Management
  • Personalmanagement
  • Patientenkoordination
  • Qualitätssicherung und -management

Du beschäftigst dich also mit den neusten Erkenntnissen aus der Forschung und wie diese von Pflegern nutzbar gemacht und in den Berufsalltag integriert werden können. Du behandelst ethische Fragestellungen, erarbeitest Konzepte, wie Krankheiten und Pflegesituationen präventiv begegnet werden kann und machst dir Gedanken zur optimalen Versorgung von Patienten. Dabei geht es um Effizienz, Qualität und die Verbesserung von Abläufen sowie um die Beratung von Pflegebedürftigen und Angehörigen. Du wirst damit auch immer mal wieder mit allgemeinen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen konfrontiert, zum Beispiel wenn es um Kosten und Personalfragen geht.

Freie duale Studienplätze per E-Mail?

Wir schicken dir regelmäßig Infos über freie duale Studienplätze und Unternehmen, die ein duales Studium anbieten.

Gehalt (während des dualen Studiums)

Während deines dualen Pflegestudiums erhältst du eine monatliche Ausbildungsvergütung, zu der – wenn du Glück hast – noch weitere Zusatzleistungen hinzukommen. Da es keine einheitliche Regelung über die Höhe des Gehalts während eines dualen Studiums gibt, fällt dieses immer individuell nach Einrichtung aus. Die meisten Arbeitgeber orientieren sich aber an dem aktuellen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Dieser sieht

  • 1.140,69 Euro im ersten Ausbildungsjahr,
  • 1.202,07 Euro im zweiten Ausbildungsjahr und
  • 1.303,38 Euro im dritten Ausbildungsjahr

vor (gültig 01.03.2019 bis 31.08.2020). Dazu kommen noch vermögenswirksame Leistungen, Nachtarbeitszuschlag sowie eine Abschlussprämie hinzu.

Da das duale Studium meistens vier Jahre (acht Semester) dauert, strecken manche Arbeitgeber das Gehalt von drei Jahren auf vier Jahre. Das heißt, dass man in der gesamten Zeit anteilsmäßig 75 Prozent des Gehalts bekommt. Um dir einen Überblick über die Ausbildungsvergütung verschiedener Pflegeeinrichtungen zu geben, haben wir die konkreten Zahlen mal recherchiert:

Unternehmen1. Jahr2. Jahr3. JahrZusatzleistungen
Albertinen Diakoniewerk Hamburg1.140 €1.202 €1.303 €Keine Angaben
Klinikum Osnabrück1.140 €1.202 €1.303 €Keine Angaben
Universitätsmedizin Göttingen1.036 €1.090 €1.140 €4. Jahr: 1.209 €

Stand: März 2020

Du siehst – die meisten Einrichtungen zahlen ähnlich hohe Gehälter bzw. orientieren sich an der offiziellen Ausbildungsvergütung.

Studien- und Zeitmodelle

Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber zu Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.

Im Bereich der Pflege gibt es allerdings noch weitere Modelle, die bei anderen Studienrichtungen seltener vorkommen. Dazu muss man wissen, dass ein duales Pflegestudium meistens acht Semester dauert, in dem fast immer die Berufsausbildung zur Pflegefachkraft eingeschlossen ist. Damit die Ausbildung nicht häufig unterbrochen wird, findest diese meistens am Stück statt.

Eine Variante wäre zum Beispiel, dass man sich vom ersten bis zum fünften Semester verstärkt auf die Ausbildung konzentriert und nur in Eigenarbeit Studieninhalte bearbeitet. Nach dem Berufsabschluss studiert man dann berufsbegleitend für weitere drei Semester weiter und schließt das Studium ab.

Eine Alternative ist ein Modell, das das erste und achte Semester komplett der Hochschule widmet und dazwischen, vom zweiten bis zum siebten Semester, der Ausbildung.

Seltener, aber auch möglich, ist ein Studienmodell, das einen sehr regelmäßigen Wechsel von Theorie und Praxis vorsieht.

Wie das duale Pflegestudium letztendlich organisiert ist, hängt von den Vorgaben der kooperierenden Hochschule ab. Alle Modelle haben gemein, dass sie arbeitsintensiv und anspruchsvoll sind, denn allein die Ausbildung enthält einen praktischen und einen schulischen Teil und muss mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen werden. Dazu kommt die Mehrarbeit durch das Bachelorstudium, das Motivation und Disziplin verlangt.

Karriere und berufliche Perspektiven

Man muss nur eins und eins zusammenzählen: Durch den demografischen Wandel – das Altern der Gesellschaft – wird die Pflege zur Branche der Zukunft. Der Anteil der Menschen, die pflegerische Unterstützung brauchen, steigt. Das stellt die Gesellschaft vor eine gewaltige Herausforderung, denn schon heute mangelt es an Fachkräften.

Ein duales Studium verspricht damit grundsätzlich sehr gute Karrierechancen, weil man schon in jungen Jahren über praktische Berufserfahrung und weitere Fachkompetenzen verfügt, die andere, die „nur“ eine Ausbildung gemacht haben, nicht vorweisen können. Allerdings sollte man bedenken, dass „Karriere machen“ im Bereich der Pflege keine ganz leichte Sache ist. Warum? Zum einen sind die Gehälter der Branche nicht besonders hoch und selbst mit Hochschulabschluss verdient man nicht bedeutend mehr als klassische Pflegefachkräfte. Ausnahmen stellen Jobs in großen Kliniken und hohe Leitungspositionen dar. Diese gibt es aber leider nicht wie Sand am Meer.

Man muss also im Hinterkopf haben: Die Akademisierung der Pflege ist zwar sinnvoll, der Arbeitsmarkt hält aber eventuell gar nicht genug Stellen für alle studierten Pfleger in höheren Positionen bereit. Sicher ist aber: Pflegepersonal wird dringend benötigt!

Berufe nach dem Pflegestudium

Mit dem Wissen aus deinem dualen Pflegestudium sowie gegebenenfalls noch etwas Berufserfahrung, ergeben sich diverse Jobmöglichkeiten im Pflegemanagement. Zu den typischen Berufen in der Pflege mit Leitungsfunktion zählen zum Beispiel

  • Pflegedienstleitung,
  • Wohnbereichsleitung,
  • Stationsleitung oder
  • Organisationsleitung.

Gleichzeitig kannst du auch beratende Tätigkeiten übernehmen.

  • Case Manager,
  • Pflegeberater,
  • Pflegegutachter oder
  • Unternehmensberater mit Pflege-Schwerpunkt

sind beispielsweise Berufe, die Fachwissen in der Pflege und kommunikative Fähigkeiten verlangen.

In großen Gesundheitseinrichtungen arbeiten studierte Pflegefachkräfte auch im Qualitätsmanagement, Controlling oder Projektmanagement und in Bildungseinrichtungen werden Pflegepädagogen gebraucht.

Du siehst – wie deine Karriere nach dem dualen Pflegestudium verläuft, hängt davon ab, welche eigenen Interessen du verfolgst und was für Stellen dir dein aktueller Arbeitgeber bieten kann. Auch wenn viele Absolventen von dualen Pflege-Studiengängen im Anschluss an das Studium erstmal weiterhin überwiegend klassische Pflegeaufgaben übernehmen, steigt die Chance auf weitere Aufgaben abseits der Bedside-Pflege. Und du bist nicht auf einen einzigen Job festgelegt!

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