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Alle Infos zum Gehalt im dualen Studium

Ein Vorteil, der beim Stichwort „Duales Studium“ immer wieder genannt wird, ist das Gehalt. Denn im Gegensatz zum klassischen Studium bekommst du beim dualen Studium von Anfang an eine Vergütung vom Unternehmen gezahlt – auch während der Theoriephasen an der Hochschule! Doch ist das wirklich immer der Fall und haben duale Studierende tatsächlich keine Geldsorgen während des Studiums? Diesen Fragen sind wir nachgegangen und haben dir hier die Antworten zusammengestellt!

Es klingt auf den ersten Blick sehr verlockend: Schon im Studium Geld verdienen und ohne Geldsorgen die Ausbildung abschließen. Die Realität im dualen Studium ist allerdings nicht immer so einfach. Oft reicht die (Ausbildungs-)Vergütung nicht für den Lebensunterhalt, denn neben den üblichen Ausgaben für Miete und Lebensmittel können auch noch Kosten für Fahrten zur Hochschule, für Bücher und Lehrmaterial hinzukommen. Wir listen dir daher im Folgenden auf, welche Faktoren sich auf dein Gehalt auswirken können und was du beachten solltest.

Info: Zum 01.01.2020 trat eine gesetzlich geregelte Ausbildungsmindestvergütung für klassische Auszubildende in Kraft, sozusagen ein "Azubi-Mindestlohn". Dieser liegt 2024 bei 649 Euro im ersten Lehrjahr (bei Ausbildungsbeginn 2024). Dies gilt auch für ausbildungsintegrierende Studiengänge und zwar für die Dauer/die Ausbildungsteile der dualen Berufsausbildung. Allerdings nur für außertarifliche Auszubildende, das heißt nur dann, wenn dein Ausbildungsberuf oder -betrieb keinem Tarifvertrag unterstellt ist.

Alle Infos zum Gehalt

im dualen Studium

Wie hoch ist dein Gehalt im dualen Studium?

Das Gehalt im dualen Studium kann ganz unterschiedlich ausfallen: Manche Unternehmen zahlen nur 700 Euro im Monat, bei anderen wiederum verdienst du gut und gerne 1.500 Euro pro Monat im ersten Jahr. Jedes Jahr steigt das Gehalt im dualen Studium weiter an, bei Spitzenunternehmen kannst du im dritten Ausbildungsjahr bis zu 1.800 Euro brutto im Monat verdienen.

Gehaltsbeispiele findest du häufig in unseren Artikeln über die Studiengänge oder auf der Seite Konkrete Gehaltsangaben für ein duales Studium

Die Höhe des Gehalts ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig: Das Studienfach, die Branche, das Unternehmen inklusive der Faktoren Mitarbeiteranzahl und Standort sowie das Studienmodell – all das spielt mehr oder weniger in deine Vergütung rein. Was das genau bedeutet, erklären wir dir hier genauer:

  • Studienfach

    Nicht in jedem dualen Studiengang verdienst du das gleiche Gehalt. So wirst du in einem betriebswirtschaftlichen Studiengang wie BWL oder Industrie mehr verdienen als zum Beispiel bei Tourismus oder Eventmanagement. Das durchschnittliche Einkommen kann sich da ganz leicht um einige hundert Euro pro Monat unterscheiden.

    Wenn deine Interessen allerdings im Tourismus- oder Gastronomiebereich liegen, solltest du dich stattdessen nicht für ein duales Studium Wirtschaftsingenieur entscheiden, nur weil man dort mehr verdient. Der Spruch "Geld alleine macht auch nicht glücklich" ist zwar zugegebenermaßen ziemlich abgegriffen, aber du solltest bei der Wahl deines Studienfaches nicht allein nach den Gehaltsaussichten während des dualen Studiums gehen.

  • Branche

    Analog zum Studiengang spielt natürlich auch die Branche des Unternehmens, in dem du dein duales Studium absolvierst, eine sehr große Rolle. Im Bankwesen und bei Versicherungen, aber auch in öffentlichen Einrichtungen wird deutlich mehr bezahlt als zum Beispiel im Fitnessbereich. Auch der (Einzel-)Handel bezahlt das duale Studium in der Regel sehr gut, besonders die sehr großen Handelskonzerne wie beispielsweise ALDI oder LIDL sind vorne dabei, wenn es um ein hohes Gehalt für ein duales Studium geht.

    Aber auch hier gilt das gleiche wie beim Studienfach: Richte dich nicht allein nach der Höhe des Gehalts, sondern auch nach deinen Interessen!

  • Unternehmen

    Dieser Punkt ist eigentlich der wichtigste, denn letztendlich ist es das Unternehmen, welches dir dein Gehalt zahlt und über die Höhe entscheidet. Gleichzeitig spielen viele unterschiedliche Faktoren in diesen Punkt ein. So können große Unternehmen und internationale Konzerne natürlich mehr bezahlen als beispielsweise kleine Familienunternehmen mit einer Mitarbeiteranzahl von beispielsweise insgesamt zehn Personen.

    Aber auch der Standort des Unternehmens kann in deine Gehaltshöhe einfließen, denn in ländlichen Gebieten fällt die Vergütung oft etwas geringer aus als in Großstädten.

    Denk aber auch daran: Kleine Unternehmen können vielleicht weniger zahlen, dafür haben sie jedoch oft andere Vorteile! Deine Betreuung ist häufig viel intensiver und du hast schon früh die Möglichkeit, eigenverantwortlich Projekte zu übernehmen. In kleineren Firmen erhält man oft einen tieferen Einblick in die verschiedenen Bereiche und ist für mehr Aufgaben verantwortlich. Zieh für deine Bewerbung also ruhig auch die kleineren Unternehmen in Betracht.

  • Studienmodell

    Das Studienmodell kann sich auf deine Gehaltshöhe auswirken – muss es aber nicht! Manche Firmen bezahlen ein ausbildungsintegrierendes Studium, also ein duales Studium, bei dem du neben deinem Bachelorstudium auch noch eine anerkannte Berufsausbildung abschließt, besser als „nur“ ein praxisintegrierendes Studium. Aber wie gesagt, das lässt sich so pauschal nicht vereinheitlichen, die meisten Firmen machen keinen Unterschied bei der Vergütung.

    Falls du also die Wahl zwischen einem ausbildungsintegrierenden und einem praxisintegrierenden Studium hast, solltest du dich individuell beim Unternehmen erkundigen, wie die Bezahlung je Studienmodell ausfällt. In vielen Fällen hast du diese Wahl aber auch nicht, weil meistens nur ein Modell pro Studiengang angeboten wird.

  • Tarifvertrag

    Ausschlaggebend für dein Gehalt ist auch, ob du nach Tarif bezahlt wirst. Das hängt natürlich vor allem von der Branche ab, da es nicht in jedem Bereich eine Gewerkschaft und einen Tarifvertrag gibt. Zudem fallen duale Studierende regulär nicht unter den Tarifvertrag für Auszubildende, es hängt also erst mal vom Arbeitgeber ab, ob er dich tariflich bezahlt. Größere Unternehmen machen das bereits sehr häufig, aber falls dieser Punkt für dich relevant ist, informierst du dich am besten direkt bei deinem Unternehmen.

  • Lohnsteigerung

    Ein weiterer Punkt, der interessant für dein Gehalt ist, ist die Lohnsteigerung während deines dualen Studiums. Wenn du im dualen Studium auch eine anerkannte Berufsausbildung absolvierst, also ausbildungsintegrierend studierst, ist der Arbeitgeber laut Berufsbildungsgesetz (§17) dazu verpflichtet, dein Gehalt von Jahr zu Jahr zu steigern. Aber auch beim praxisintegrierenden Studium ist es in der Regel so, dass du während deines Studiums jedes Jahr mehr Geld erhältst.

    Dabei ist es auch ganz interessant, darauf zu achten, wie sich dein Gehalt bis zu deinem Abschluss verändert. Denn bei manchen Unternehmen ist dein Gehalt im ersten Jahr noch vergleichsweise gering, dafür erhältst du schon im zweiten Jahr eine ordentliche Steigerung. Bei anderen Firmen ist das Durchschnittsgehalt während deines Studiums dagegen höher. Das bedeutet, du verdienst im ersten Jahr schon ganz gut, allerdings verändert sich dein Gehalt während deiner Ausbildung nicht allzu stark.

    Schau also nicht allein auf das Einstiegsgehalt, sondern frag deinen Arbeitgeber oder schau im Vertrag nach, wie deine Lohnsteigerung aussieht.

Oft kommt es aber auch nicht allein auf das Gehalt im dualen Studium an, denn bei vielen Firmen bekommst du neben der regulären Ausbildungsvergütung zudem verschiedene Zusatzleistungen, die dazu führen können, dass dein (eventuell geringes) Grundgehalt zusätzlich aufgestockt wird.

Zusatzleistungen und Studiengebühren

Oft ist dein ausgehandeltes Gehalt also nicht endgültig, sondern wird durch diverse Extras aufgestockt. Welche Zusatzleistungen du bekommst – und ob überhaupt –, hängt vom Unternehmen ab. Wie sich die Zusatzleistungen äußern, ist dabei sehr unterschiedlich.

Mögliche Zusatzleistungen sind unter anderem:

  • Firmensmartphone und/oder -laptop
  • Monatliche Zusatzzahlungen
  • Übernahme der Bücherkosten bzw. des Studienmaterials
  • Übernahme der Reisekosten
  • Vergünstigtes Mittagessen im Unternehmen
  • Urlaubs-/Weihnachtsgeld
  • Bonuszahlungen
  • Aktienbeteiligung
  • Vermögenswirksame Leistungen
  • (teilweise) Übernahme der Studiengebühren

Die Liste lässt sich noch verlängern, aber die aufgeführten Punkte sind üblich bei Unternehmen, die ein duales Studium anbieten. Aber diese Antworten fielen sehr häufig in unserer anonymen Befragung, die wir unter dualen Studierenden durchgeführt haben. Viele Unternehmen geben ihre Zusatzleistungen aber auch auf ihren Homepages an. Konkrete Beispiele aus unserer Befragung findest du auch in unserem Überblick über das Gehalt im dualen Studium

Aber Achtung: Nicht jedes Unternehmen übernimmt entstehende Kosten oder stellt die angesprochenen zusätzlichen Leistungen. Sei also nicht enttäuscht, wenn deine Firma dir keine extra Leistungen bietet.

Studiengebühren

Auch wenn dein Gehalt vielleicht nicht so hoch ist und du nicht mit zusätzlichen Leistungen überhäuft wirst, ist es oft der Fall, dass die Unternehmen, die ein duales Studium anbieten, zumindest die Studiengebühren / Semesterbeiträge übernehmen. Allerdings ist das auch nicht bei jedem Unternehmen der Fall: Manche Firmen übernehmen die Gebühren nur teilweise, manche auch gar nicht. Ausführliche Infos dazu findest du in unserem Beitrag „Wer übernimmt die Studiengebühren?“.

Darauf solltest du unbedingt achten, wenn du dich bewirbst. Denn je nachdem, wie hoch die Studiengebühren oder der Semesterbeitrag sind, bleibt dir nicht mehr viel vom Gehalt übrig, wenn du selbst für einen Teil der Gebühren aufkommen musst – oder sogar für den ganzen Betrag.

Klassische Studenten bekommen zwar kein Gehalt für ihre Ausbildung, allerdings können sie sich oft leichter durch einen Nebenjob etwas zum Lebensunterhalt dazu verdienen. Als dualer Student ist deine freie Zeit allerdings deutlich geringer, sodass du dir besser schon vor Beginn Gedanken zur Finanzierung des dualen Studiums machen solltest.

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Sonderfälle

In der Regel ist es also so, dass du ein festes Gehalt im dualen Studium bekommst – sowohl in der Theorie- als auch in der Praxisphase. Aber es gibt leider auch Ausnahmen!

Praxisintegrierendes Studium bei wechselnden Unternehmen

Beim dualen Studium gibt es das praxisintegrierende Modell. In den meisten Fällen absolvierst du deine Praxisphasen dabei im gleichen Unternehmen. Es gibt aber auch die Variante, bei der du die Theoriephasen an der gleichen Hochschule besuchst, die jeweiligen Praxisphasen aber eher als klassisches Praktikum in verschiedenen Unternehmen absolvierst. In diesem Fall bekommst du voraussichtlich nur in den Praxisphasen ein Gehalt, welches du jeweils individuell mit den entsprechenden Unternehmen vereinbaren musst. Finanziell musst du dir also gut überlegen, ob diese Variante für dich in Frage kommt. Denn nicht nur, dass du weniger Gehalt bekommen kannst, die Studiengebühren zahlst du bei diesem Modell in der Regel auch selbst.

Berufsfachschulen (BFS)

Es gibt auch duale Studienmodelle, bei denen du die praktische Erfahrung an einer Berufsfachschule (BFS) erlangst. Gerade im Gesundheitswesen und beim dualen Studium ErgotherapieLogopädie oder der Physiotherapie ist das weit verbreitet. In den meisten Fällen arbeiten die Berufsfachschulen mit Kliniken o. Ä. zusammen, sodass du darüber vergütet wirst. Es gibt aber auch ein paar wenige Fälle, in denen die Berufsfachschulen eigenständig agieren. In diesen Fällen bekommst du zum einen kein Gehalt, zum anderen musst du auch noch für die Studiengebühren der BFS aufkommen.

Wenn du dich also zum Beispiel für ein duales Studium im Gesundheitsbereich interessierst, informiere dich vorher genau, wie und ob du ein Gehalt bekommst oder ob du vielleicht sogar die Kosten für die Schule bezahlen musst. Denn in diesem Fall kann die Finanzierung deines Studiums in den Vordergrund rücken.

Gehaltsumlage

Wie schon erwähnt, übernehmen manche Unternehmen deine Studiengebühren. Es kann allerdings vorkommen, dass die Kostenübernahme auf dein Gehalt umgelegt wird. Das bedeutet, dass du zwar theoretisch ein Gehalt ausgezahlt bekommst, praktisch wird das Geld aber für die Zahlung der Studiengebühren verwendet. Auch bei diesem Modell solltest du dir im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie du deine Lebenshaltungskosten während des dualen Studiums finanzieren kannst.

Fazit

Du siehst also, dass du beim Gehalt für ein duales Studium auf einige Punkte achten musst. Normalerweise ist es aber so, dass du für ein duales Studium von Anfang an ein Gehalt beziehst und dadurch einen Vorteil gegenüber den klassischen Studierenden hast. Allerdings handelt es sich auch dann oft nur um eine Ausbildungsvergütung, das heißt, für ein Leben in Saus und Braus wird es erst mal nicht reichen. Zudem müssen eventuell noch Studiengebühren bezahlt werden. Dafür bieten viele Unternehmen aber auch noch zusätzliche Leistungen wie Aufwandsentschädigungen, Fahrtkosten oder beispielsweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Es ist auf jeden Fall ratsam, sich im Vorfeld beim Unternehmen zu informieren, zu welchen Konditionen du arbeitest. Ansonsten solltest du dir frühzeitig Gedanken über die Finanzierung des dualen Studiums machen, da du im dualen Studium eher nicht mit BAföG oder der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) rechnen kannst. Ausführliche Infos dazu haben wir für dich in unserem Artikel zur Studienfinanzierung zusammengestellt.

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