Wenn man als Zuschauer oder Besucher eines Events mal einen Blick hinter die Kulissen werfen würde, wäre man wahrscheinlich überrascht, wie viel Arbeit wirklich hinter der Planung der betreffenden Veranstaltung steckt. Hat der Eventmanager alles richtig gemacht, bekommen die Besucher von dem ganzen Aufwand und der umfangreichen Organisation nämlich nicht viel mehr mit als den reibungslosen Ablauf vor der Bühne. Um den zu gewährleisten, muss der Eventmanager aber schon lange im Voraus jede Kleinigkeit planen, unzählige verschiedene Prozesse und Abläufe im Griff haben und im Zweifelsfall vor allem auch in der Lage sein, kreativ zu werden und zu improvisieren. Das geht vom Locationscouting, der Preiskalkulation und dem Ticketmanagement über Aspekte wie Sicherheit, Catering und Personal bis hin zum Marketing, der Deko, den Parkplätzen für die Besucher sowie Abrechnung und Bilanzierung.
Die kleinen Details im Blick behalten
Um der Herausforderung wirklich gewachsen zu sein und beruflich erfolgreich zu werden, empfiehlt es sich also, den Beruf "von der Pieke auf" zu lernen und sich das notwendige Fachwissen in einem entsprechenden Studiengang anzueignen – und was würde sich dafür besser eignen als ein duales Eventmanagement Studium, das Theorie und berufliche Praxis direkt miteinander verbindet? Hier lernst du nämlich nicht nur, wie man richtig organisiert, mit Zulieferern und Partnern kommuniziert und verhandelt, Kosten korrekt berechnet und deine Veranstaltung am besten bewirbst und vermarktet, sondern du kannst diese neuen Fähigkeiten dann auch unmittelbar anwenden, ausprobieren und so vertiefen.
Duale Studiengänge im Bereich Eventmanagement
Da Event schlichtweg die englische Bezeichnung für Veranstaltung ist, heißt das (duale) Studium oftmals auch "Veranstaltungsmanagement". An einigen Hochschulen läuft es auch unter verwandten bzw. spezialisierten Bezeichnungen wie "Event-, Messe- und Kongressmanagement" oder internationalen Titeln wie "Marketing and Event Management". Letzteres ist in der Regel ein Hinweis darauf, dass das Studium komplett oder teilweise auf Englisch verläuft. Es gibt auch Studiengänge wie "Tourismus- und Eventmanagement" oder "Sport- und Eventmanagement", da diese Bereiche eng miteinander verzahnt sind. Außerdem kannst du das Thema Eventmanagement häufig als Vertiefung in einem Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) wählen.
Wer Eventmanagement dual studieren möchte, muss dafür natürlich erst mal einige Voraussetzungen erfüllen und sollte außerdem auch bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen. Deswegen unterscheiden wir im Folgenden auch zwischen den formalen und den persönlichen Voraussetzungen.
Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen
Um überhaupt zu einem dualen Eventmanagement Studium zugelassen zu werden, brauchst du in der Regel erst mal das Abitur, das Fachabitur oder einen vergleichbaren Schulabschluss.
Wenn du den passenden Abschluss bereits in der Tasche hast, ist der nächste Schritt bei manchen dualen Hochschulen ein internes Auswahlverfahren, in welchem die Hochschulen prüfen, ob du neben deinem Zeugnis auch die richtige Motivation und Persönlichkeit mitbringst.
Last but not least musst du dann nur noch einen Ausbildungsvertrag mit einem kooperierenden Unternehmen der dualen Hochschule besorgen. Je nach Institut gibt es hier allerdings Unterschiede im Ablauf: So kann es sein, dass du einen unterschriebenen Ausbildungsvertrag brauchst, um dich überhaupt für ein duales Eventmanagement Studium einschreiben zu können. Bei anderen Hochschulen bist du hingegen quasi direkt eingeschrieben, wenn du den Arbeitsvertrag beim Praxisbetrieb unterschrieben hast.
Persönliche Anforderungen
Neben den fachlichen Voraussetzungen gibt es natürlich auch noch einige persönliche Qualifikationen, die man als angehender Eventmanager auf jeden Fall mitbringen sollte, um langfristig erfolgreich zu sein und auch noch zwanzig Jahre nach dem Einstieg Freude an seinem Beruf zu haben. Dazu gehören auf jeden Fall Eigenschaften wie Organisationstalent, gute kommunikative Fähigkeiten, Durchsetzungsvermögen, Improvisationstalent und Kreativität. Ein gutes Zahlenverständnis und ein Händchen für Marketing und kaufmännische Tätigkeiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Da Eventmanager sich eigentlich ständig um mehrere Dinge gleichzeitig kümmern müssen, ist übrigens auch die Fähigkeit zum Multi-Tasking in diesem Beruf außerordentlich hilfreich.
Wenn man die konkreten Inhalte von verschiedenen Eventmanagement-Studiengängen mal genauer unter die Lupe nimmt, wird man schnell feststellen, dass es hier sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede gibt. Denn auch wenn die grundlegenden Inhalte mehr oder weniger dieselben sind, können die konkreten Lehrpläne je nach Studiengang und Hochschule ziemlich stark voneinander abweichen. Einiges lässt sich jedoch trotzdem grundsätzlich sagen. So beinhaltet das Eventmanagement Studium eigentlich immer betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die dann auf die besonderen Gegebenheiten der Veranstaltungsbranche bezogen werden. Dazu gehören Fächer wie
Diese werden dann noch durch fachbezogene Module ergänzt, die je nach Ausrichtung des Studiengangs variieren können, wie zum Beispiel
- Veranstaltungsmanagement,
- Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit,
- Messe- und Ausstellungsmanagement oder
- Budgetplanung.
Viele der Module beinhalten übrigens auch noch juristische Inhalte, da rechtswissenschaftliche Kenntnisse in deinem beruflichen Alltag später eine nicht unerhebliche Rolle spielen können.
Es gibt sicherlich nicht viele Branchen, in denen Kommunikation eine so große Rolle spielt wie in der Veranstaltungsbranche. Neben den oben genannten Inhalten stehen deswegen auch noch verschiedene Soft Skills, wie zum Beispiel kommunikative Fähigkeiten oder Präsentation, mit auf dem Stundenplan – allerdings nicht nur in Deutsch! Da die Branche eine starke internationale Ausrichtung hat, spielt Englisch als Schlüsselqualifikation hier eine wichtige Rolle. An vielen Hochschulen beinhaltet das duale Studium deswegen auch englischsprachige Module wie "Business Planning", "Leadership Skills" oder "Marketing and new Media". Oftmals findet man auch das Fach "Business English" auf dem Lehrplan.
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Einer der größten Vorteile des dualen Eventmanagement Studiums ist auf jeden Fall die Tatsache, dass du schon während des Studiums ein Gehalt bekommst. Denn während deine Mitstudierenden in Vollzeit-Studiengängen sich mit Nebenjobs herumschlagen oder sich auf die elterliche Unterstützung verlassen müssen, stehst du in der Regel deutlich schneller auf eigenen Füßen und hast ein geregeltes monatliches Einkommen. Dieses reicht zwar nicht immer ganz, um alle laufenden Kosten und Ausgaben zu decken, aber wird deine finanzielle Situation während des Studiums dennoch erheblich verbessern. Außerdem: Neben einem fixen Gehalt bekommen viele duale Studenten des Eventmanagements weitere finanzielle Vorteile, wie zum Beispiel die Übernahme der Studiengebühren durch das Unternehmen, Zuschüsse zu Wohnkosten etc.
Natürlich gibt es duale Studiengänge in denen du während des Studium deutlich mehr verdienst, am Hungertuch nagen musst du aber, auch während eines Eventmanagement Studiums, nicht. Zwischen 600 und 800 Euro im ersten und 700 und 900 Euro brutto im dritten Lehrjahr verdienst du ungefähr während deines Studiums.
Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber zu Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.
Als studierter Eventmanager bist du in vielen Unternehmen und Positionen einsetzbar. Du kannst fest angestellt sein, freiberuflich für verschiedene Auftraggeber arbeiten oder eine eigene Agentur gründen. Ein während des Studiums gewählter Schwerpunkt kann dabei übrigens der ausschlaggebende Faktor sein, wie sich deine Karriere nach dem Abschluss genau gestaltet und entwickelt. In der Regel fangen die meisten Absolventen aber erst einmal als angestellte Eventmanager an, denn so kurz nach dem Studium haben sie meist weder genug Geld noch Erfahrung, um sich mit ihrer eigenen Firma selbstständig zu machen.
Dazu kommt die Tatsache, dass duale Studenten von einer sehr guten Übernahmequote profitieren: Laut einer Studie des Stiftverbands für die deutsche Wirtschaft werden über 80 Prozent aller dualen Absolventen nach ihrem Studium von ihrem jeweiligen Arbeitnehmer übernommen. Das liegt vor allem auch an der hohen Qualität des dualen Studiums und dem hohen Niveau der Qualifizierung. Das fand das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einer Betriebsumfrage heraus, nach welcher 97Prozent der Unternehmen "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der Qualifizierung von Absolventen eines dualen Studiums sind.
Wo arbeiten Eventmanager?
Wen es nach seinem Abschluss als Eventmanager jedoch in neue Gefilde und zu anderen Arbeitgebern zieht, kann unter anderem bei Kommunikations- und Eventagenturen, den entsprechenden Fachabteilungen von Unternehmen, Messe- und Kongressgesellschaften oder Betreibern von Veranstaltungsstätten (z. B. Kultureinrichtungen) Arbeit finden. Auch Reiseveranstalter und Stadtmarketingbüros sind eine Möglichkeit ‒ besonders, wenn du im dualen Studium bereits einen Schwerpunkt auf Tourismus gesetzt hast. Diese Vielfalt sowie die Tatsache, dass sich Events mittlerweile als erfolgreiches Marketing-Tool herumgesprochen haben, sorgen außerdem für eine gute allgemeine Arbeitsmarktsituation für qualifizierte Eventmanager.
Eines steht auf jeden Fall fest: Langweilig dürfte es dir als Eventmanager nicht so schnell werden, denn so bunt wie die Veranstaltungsbranche ist auch das Spektrum der Aufgaben.
Wusstest du, dass ...
... es allein in Deutschland mehr als 80 Messen gibt, die jedes Mal mehr als 100.000 Besucher anziehen? Das reicht von Dauerbrennern wie der Photokina oder der Leipziger Buchmesse bis hin zu Veranstaltungen wie der Allgäuer Festwoche.
... das Konzert mit den wohl meisten Besuchern aller Zeiten das von Rod Stewart war, welches er 1994 an der Copa Cabana gab? In diesem Zusammenhang ist von mehreren Millionen Zuschauern die Rede.
... in den USA jedes Jahr 1,8 Millionen Konferenzen von Eventmanagern geplant werden? Das sind 150.000 im Monat und mehr als 4.900 pro Tag.
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