Was muss man als zukünftiger Lebensmitteltechniker mitbringen? Wir werfen einen Blick auf die Anforderungen von Unternehmen und Hochschulen, aber auch auf deine zwingend erforderlichen Soft Skills.
Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen
Sowohl Hochschulen als auch Unternehmen fordern die Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife, also das Abitur oder Fachabitur als Grundvoraussetzung für die Bewerbung. Im besten Fall hast du einen guten Notendurchschnitt – der ist besonders für die Personaler wichtig, da ein duales Studium anspruchsvoll ist und man nach motivierten Studierenden sucht. Ein guter Schulabschluss gilt dafür als Indiz.
Da du im Unternehmen als tatkräftiger Mitarbeiter eingesetzt werden sollst, setzen diese außerdem Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft und Teamgeist voraus.
Persönliche Anforderungen
Mit Lebensmitteln zu experimentieren, zum Beispiel um sie länger haltbar zu machen oder neue Geschmäcker zu entwickeln, erfordert ein großes Interesse an chemischen Verfahren. Chemie und Biologie sollten bei dir also zu den beliebteren Schulfächern gehören. Doch das ist nicht alles: Außerdem solltest du – je nach Unternehmen – nicht allzu zart besaitet sein: Mit tierischen Lebensmitteln zu arbeiten, heißt eben auch, sich im Bereich Fleisch- und Wurstwarenherstellung auszukennen. Einblicke oder die Mitarbeit in Schlachtbetrieben gehören teilweise also auch zum dualen Studium Lebensmitteltechnologie. Das wird bei einem Schokoladenhersteller nicht der Fall sein, bei einer großen Supermarktkette gegebenenfalls aber schon.
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Wir haben uns die Studienpläne der einzelnen Hochschulen, die ein duales Studium Lebensmitteltechnologie anbieten, genauer angesehen. Fakt ist: Nicht überall sind die Lehrpläne gleich, es gibt aber große Überschneidungen. Den eigentlichen Unterschied machen vor allem die Praxisphasen beim Unternehmen aus.
Grundsätzlich wirst du dich im Studium viel mit Chemie und Technik beschäftigen, aber auch wirtschaftliche Module ergänzen den Lehrplan. Und natürlich geht es um die Lebensmittel selbst.
Das hier sind typische Themen im dualen Lebensmitteltechnologie Studium:
- Allgemeine und physikalische Chemie
- Humanernährung und Lebensmittelkunde, Ökotrophologie
- Technische Grundlagen
- Mathematik
- Physikalische Grundlagen
- Statistik und Versuchsplanung
- Messtechnik
- Thermodynamik und Strömungslehre
- Lebensmittelsensorik
- Verpackungstechnologie
- Abfülltechnik
- Lebensmittelökologie und Nachhaltigkeit
- Landwirtschaft und Rohstoffe
- Umweltmanagement
- Qualitätsmanagement
- BWL und Management
- Marketing
- Rechnungswesen und Kostenrechnung
Je nach Studiengang stehen die unterschiedlichsten Lebensmitteltechnologien auf dem Lehrplan. Häufig hast du sogar die Möglichkeit Schwerpunkte zu setzen, dich zum Beispiel auf einen dieser Bereiche besonders zu fokussieren:
- Milchtechnologie
- Fleischtechnologie
- Fischtechnologie
- Technologie der Gemüse/Früchte/Öle
- Süßwarentechnologie
- Getränketechnologie
- Getreide- und Backtechnologie
Freie duale Studienplätze per E-Mail?
Wir schicken dir regelmäßig Infos über freie duale Studienplätze und Unternehmen, die ein duales Studium anbieten.
Im dualen Lebensmitteltechnologie Studium bekommst du monatlich ein Gehalt. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Das Unternehmen entscheidet frei, wie es dich vergütet. Es gibt keine gesetzliche Regelung für duale Gehälter. Das können also 400 Euro sein, aber genauso gut auch 1.000 Euro und mehr. Es gilt: Je größer das Unternehmen desto wahrscheinlicher ist ein gutes Gehalt.
Ist der Bachelor mit einer anerkannten Berufsausbildung verknüpft, bekommst du meistens das gleiche Gehalt wie die Azubis. Ausbildungsgehälter sind bundeslandweit geregelt. So verdienen Auszubildende der Lebensmitteltechnik in Westdeutschland folgende Gehälter (Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB, Stand: März 2020):
- Ausbildungsjahr: 836 Euro
- Ausbildungsjahr: 951 Euro
- Ausbildungsjahr: 1.081 Euro
Neben dem Gehalt darfst du noch darauf hoffen, dass dein Arbeitgeber die Studiengebühren der Hochschule übernimmt sowie weitere Zusatzleistungen wie Urlaubgeld oder betriebliche Altersvorsorge springen lässt.
Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber zu Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.
In der Regel bilden die Unternehmen duale Studierende aus, um ihren eigenen Nachwuchs zu sichern. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass du gleich nach dem Abschluss einen Anschlussarbeitsvertrag bekommst. In manchen Firmen bist du sogar verpflichtet für ein bis drei Jahre dort zu bleiben, schließlich hat man viel Geld in deine Ausbildung investiert.
Wo du genau eingesetzt wirst, hängt davon ab, welcher Unternehmensbereich dir besonders zusagt und wo du innerhalb deiner Praxisphasen besonders gute Erfahrungen gemacht und einen guten Eindruck hinterlassen hast. Oft kristallisiert sich schon im letzten Ausbildungsjahr heraus, wo es beruflich mal hingehen soll. Zu diesem Zeitpunkt hast du das Unternehmen und seine verschiedenen Abteilungen ja auch schon intensiv kennengelernt.
Lebensmitteltechniker arbeiten oft nah an der Produktion bei Industrieunternehmen. Das heißt im Produktionsmanagement, im Einkauf, Qualitätsmanagement oder in der Produktentwicklung. Dein Wissen ist aber auch in Vertrieb, Marketing oder Controlling gefragt. Aufgrund deiner Qualifikation hast du gute Chancen, schon nach kurzer Zeit in höhere Positionen aufzusteigen und erste Führungsverantwortung zu übernehmen.
Beispiele für Tätigkeiten
Produktentwicklung: Die Marktforschung hat herausgefunden, dass zuckerfreie Joghurts vom Endverbraucher gewünscht werden. Gemeinsam im Team entwickelst du ein neues Joghurtsortiment, das geschmacklich die Erwartungen trifft, aber besonders lange haltbar ist und die Zutaten gut beschaffbar sind.
Produktionsmanagement: Du besprichst mit dem Einkauf, welche Rohstoffe du für die Tiefkühlpizza brauchst, wann du sie brauchst und welche Qualität sie aufweisen müssen. Du planst die Produktion der nächsten Wochen, kalkulierst Kosten und sorgst dafür, dass die Maschinen regelmäßig gewartet werden. Du ziehst also überall die Strippen, damit dein Produkt vom Feld bis in den Supermarkt kommt.
Qualitätsmanagement: Du machst regelmäßig Stichproben, zum Beispiel überprüfst du den Alkoholgehalt des Bieres einer Brauerei regelmäßig im Labor und beaufsichtigst die Einhaltung von Hygieneregeln im Unternehmen.
Vertrieb und Marketing: Du entwirfst ein Werbe- und Vertriebskonzept für den neuen zuckerfreien Joghurt, den die Produktentwickler entworfen haben. Dazu kalkulierst du Kosten, lässt eine Verpackung designen und bringst erste Lieferungen zum Testen in eine kleine Auswahl von Supermärkten. Kommt der Joghurt an, rollst du deine Marketingkampagnen bundesweit aus.
Neben der Arbeit in Industrieunternehmen kannst du natürlich auch im Handel (Großhandel und Einzelhandel), in der Landwirtschaft als Zulieferer für die Industrie oder in der Gastronomie arbeiten. Arbeitsplätze ergeben sich immer dort, wo man mit Lebensmitteln zu tun hat.
Wer nach dem dualen Bachelor noch nicht genug hat, kann natürlich auch noch einen Master draufsetzen, um sich für noch höhere Positionen zu qualifizieren oder um in der Wissenschaft arbeiten zu können.