Persönliche Anforderungen
Willst du ein duales Studium Flugzeugbau absolvieren, solltest du dich natürlich in erster Linie für Flugzeuge und deren Konstruktion interessieren. Daher ist es von Vorteil, wenn du ein grundsätzliches technisch-physikalisches Wissen sowie ein gewisses räumliches Vorstellungsvermögen und Konstruktionstalent mitbringst. Dass du passionierter Flugzeug-Modellbauer bist, ist also keine Pflicht, aber bestimmt nicht von Nachteil.
Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen
Als erste Voraussetzung solltest du die Fachhochschulreife, die Allgemeine Hochschulreife, eine fachgebundene Hochschulreife oder einen Ausbildungsabschluss als Meister/in oder Fachwirt/in mitbringen. Falls du keine Hochschulzugangsberechtigung besitzt, aber eine Berufsausbildung mit einer anschließenden dreijährigen Berufstätigkeit vorweisen kannst, gibt es abhängig von der Hochschule teilweise die Möglichkeit des Besonderen Hochschulzugangs für Berufstätige, heißt: du kannst auch ohne Abitur dual studieren.
Außerdem wird häufig eine Vorpraxis gefordert, die du im Rahmen eines Praktikums nachweisen kannst. Bei der HAW Hamburg besteht diese aus einem 13-wöchigen Praktikum, das du bis zum dritten Semester nachweisen musst. Für Besonderheiten solltest du dich im Vorfeld bei der jeweiligen Universität oder Fachhochschule informieren.
Während der ersten Semester deines dualen Studiums Flugzeugbau liegt der Fokus auf den Grundlagen, die für den Bereich des Flugzeugbaus essenziell sind. Hierbei handelt es sich vor allem um Mathematik, Physik, Technische Mechanik und Werkstoffkunde. Im weiteren Verlauf des Studiums kannst du häufig einen Schwerpunkt wählen, der entweder auf Entwurf/ Leichtbau oder Kabinensystemen liegt. Da beim Flugzeugbau jedes Gramm den Treibstoffverbrauch beeinflusst, ist bei der Konstruktion aus Umwelt- und Kostengründen vor allem Effizienz gefragt. Wenn du dich auf den Bereich der Konstruktion spezialisierst, erwarten dich während des weiteren Verlaufs deines Studiums Fachgebiete wie:
- Leichtbautechnologie
- Aerodynamik
- Flugmechanik und -fertigung
Wenn du dich auf die Innenausstattung des Flugzeugs fokussierst, lernst du alles über Bereiche wie:
- Kabinenauslegung
- Ergonomie und Design
- Kabinensysteme
- Systemintegration
Oft ist während des Studiums außerdem ein Praktikum vorgesehen, um dich möglichst realitätsnah auf dein zukünftiges Berufsfeld vorzubereiten. Außerdem wird dir so ein realistischer Einblick in die technischen, wissenschaftlichen, organisatorischen oder ökonomischen Aspekte und Zusammenhänge der Arbeitswelt eröffnet. Mit der Bachelorarbeit schließt du das duale Studium Flugzeugbau ab.
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Das praktische am dualen Studium: Du verdienst von Anfang an dein eigenes Geld. Dein Gehalt im dualen Studium steigt dabei in der Regel von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr leicht an. Im ersten Lehrjahr verdienst du im Schnitt rund 800 Euro im Monat, im zweiten Lehrjahr 850 Euro, im dritten Lehrjahr 900 Euro und im vierten Lehrjahr rund 970 Euro.
Dein Gehalt nach dem dualen Studium Flugzeugbau hängt natürlich stark vom jeweiligen Unternehmen, dessen Standort und deiner Position im Betrieb ab. Im Durchschnitt kannst du mit 3500 Euro bis 4000 Euro im Monat rechnen. Neben den genannten Kriterien kannst du darauf achten, ob dein favorisierter Betrieb Mitglied bei der IG Metall ist: Falls ja, stehen die Chancen gut, dass du hier mit bis zu 20 Prozent mehr Lohn rechnen kannst als bei Unternehmen, die kein Mitglied sind. Grundsätzlich gilt: Je mehr Berufserfahrung du hast, desto mehr verdienst du in der Regel. Als Maßstab kannst du dich bezüglich des Gehalts immer am Beruf des Ingenieurs orientieren.
Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.
Da du mit deinem dualen Studium zum/zur Experten/in in Sachen Flugzeugkonstruktion ausgebildet wirst und nach wie vor Fachkräftemangel herrscht, hast du gute Chancen, auf diesem Gebiet schnell einen Job zu finden. Neben dem klassischen Flugzeugbau kannst du auch die allgemeine Luftfahrtindustrie als ein attraktives berufliches Umfeld sehen. Deine Aufgaben in diesem Bereich können vielfältig ausfallen: Neben der planenden und konstruierenden Tätigkeit von Flugzeugen in Unternehmen der Luftfahrtbranche werden häufig auch Qualitätsprüfer/innen gesucht, die die Flugzeuge auf Sicherheit und Funktionen untersuchen.
In der Flugbranche kommt es außerdem auf Mechaniker/innen oder Elektriker/innen an, die sich gut mit der Technik des Vehikels auskennen und Experten/innen auf diesem Gebiet des Konstruktionsprozesses sind – auch hier hast du mit einem dualen Studium Flugzeugbau gute Chancen, schnell in den Beruf einzusteigen, schließlich wirst du während der Ausbildung von Anbeginn auch mit der Praxis vertraut gemacht.
Wenn du hoch hinaus willst und noch einen Master (oder dualen Master) anschließt, kommen für dich vielleicht eher organisatorische Aufgaben innerhalb der Flugindustrie infrage: Du koordinierst den Flugzeugbau, übernimmst Aufgaben im Bereich Projektmanagement und schaffst es mit viel Ehrgeiz vielleicht sogar in die Management-Etage eines großen Flugunternehmens.
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