Holz ist eines der natürlichsten, vielfältigsten und meist verwendeten Materialien, die es gibt. Das duale Studium vermittelt dir mit der Kombination aus ingenieurwissenschaftlichen sowie forst- und naturwissenschaftlichen Aspekten das Know-how, das du für die Arbeit in der Holzindustrie benötigst. Dazu hast du von vornherein die Möglichkeit, diese theoretischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden. So lernst du schnell, worauf es bei der Arbeit rund um das Material ankommt und der spätere Einstieg in den Beruf wird erleichtert, weil auf lange Einarbeitungszeiten verzichtet werden kann.
Als Absolvent eines Holztechnik Studiums verfügst du über profunde Kenntnisse darüber, wie unterschiedliche Hölzer in verschiedenen Anwendungskontexten brauchbar sind, kannst Projekte planen und leiten und hast dabei den Überblick über alle Kosten.
Ein Holztechnik Studium erfordert sowohl fachliche als auch persönliche Voraussetzungen. Bevor du dich für ein duales Studium Holztechnik entscheidest, solltest du daher prüfen, inwieweit der Studiengang und seine Anforderungen zu dir passen.
Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen
Die erste Voraussetzung für ein duales Studium im Bereich Holztechnik ist in der Regel die (Fach-)Hochschulreife. In seltenen Fällen kann außerdem eine abgeschlossene Ausbildung zum Tischler oder Holzmechaniker vor Ausbildungsbeginn verlangt werden, aber das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Wenn du ein duales Studium beginnst, verbringst du entweder im Rahmen einer zusätzlichen Ausbildung oder in Form von Langzeitpraktika einen Teil deiner Ausbildung in einem Betrieb. Deshalb sollte dir eine gewisse Strukturiertheit nicht fremd sein – schließlich musst du den Arbeitsaufwand für die Kurse und Prüfungen an der Uni mit den intensiven Praxisphasen im Unternehmen unter einen Hut bringen. Darüber hinaus solltest du umsichtig und sorgfältig arbeiten. Gute Noten in Mathe oder Physik sind kein Muss, aber es hilft bestimmt, wenn diese Fächer in der Schule nicht deine schwächsten waren und du ein gewisses Basiswissen mitbringst.
Persönliche Anforderungen
Wenn du dich für ein duales Studium der Holztechnik entscheidest, solltest du auf persönlicher Ebene echte Begeisterung für das Material mitbringen, weil sich die Studieninhalte hauptsächlich um Holz drehen und sich dabei konsequent auf die anstehende Berufspraxis beziehen. Interessenten sollten darüber hinaus Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik sowie an Gestaltung mitbringen. Ein kreatives Händchen und ein Sinn für Ästhetik sind bei der Arbeit rund ums Holz mindestens so wichtig wie handwerkliches Geschick, eine gewisse körperliche Belastbarkeit und Spaß an der Arbeit mit dem Material.
So vielseitig das Material, so vielseitig sind die Inhalte deines dualen Studiums Holztechnik: Du lernst sowohl produktions- als auch maschinentechnisches Know-how rund um die Bearbeitung des Werkstoffs, außerdem erfährst du alles über die Eigenschaften und die Beschaffenheit von Holz.
Da das Studium inhaltlich über die handwerkliche Ausbildung des Tischlers hinausgeht, lernst du zudem Grundlagen der BWL sowie die Organisation und das Management von Projekten. Auch technische Fächer stehen auf deinem Stundenplan. In Theorie- und Praxisphasen erhälst du Einblicke in verschiedene Betriebe, Branchen und Aufgabengebiete.
Während der Praxisphasen im Betrieb geht es vor allem um die Konstruktion, die Fertigung oder den Vertrieb: Je nach Ausbildungsunternehmen wirst du in unterschiedliche Arbeitsabläufe integriert und lernst verschiedene Abteilungen und Projekte kennen. Im theoretischen Teil an der Hochschule erwarten dich vor allem technische und naturwissenschaftliche Fächer. Dazu zählen unter anderem Grundlagen der Chemie und Botanik, Bau- und Werkstofflehre, Produktionswirtschaft oder Statik- und Festigkeitslehre.
Je nach Betrieb, oder spätestens im Verlauf deines Studiums, fokussierst du dich meist auf ein bestimmtes Feld innerhalb der Holzindustrie. Du kannst dich so beispielsweise auf die betriebswirtschaftlichen Aspekte der Holzindustrie, den Möbelbau oder die Kunststofftechnik konzentrieren. Letztlich hängt die inhaltliche Ausrichtung deines Holztechnik-Studiums stark vom Betrieb ab, in dem du deine duale Ausbildung absolvierst.
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Da du dein duales Studium Holztechnik sowohl in unterschiedlichen (Zeit-)Modellen als auch in unterschiedlichen Betrieben absolvieren kannst, changiert das Gehalt im dualen Studium von Fall zu Fall. Bevor du dich für ein Studium entscheidest, solltest du dich also im Vorfeld informieren, wie deine Gehaltaussichten im jeweiligen Betrieb aussehen. Grundsätzlich orientieren sich die Vergütungen für ein duales Studium im Bereich der Holztechnik an klassischen Ausbildungsberufen wie Tischler oder Zimmerer, die sich im Durchschnitt wie folgt staffeln:
Ausbildungsberuf | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr |
---|
Tischler/-in | 640 € | 745 € | 844 € |
Zimmerer/Zimmerin | 849 € | 1.199 € | 1.473 € |
Quelle: Datenbank AusbildungsVergütungen des Bundesinstituts für Berufsbildung
Die Zahlen beziehen sich auf die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2019 in Westdeutschland.
Neben den Gehältern kann es noch weitere Zusatzleistungen geben, ob und welche das sind liegt aber im Ermessen der Betriebe, bei denen du im dualen Studium angestellt bist. Zusatzleistungen sind zum Beispiel die Übernahme der Studiengebühren, Essenszuschüsse, Fahrtkostenzuschüsse, betriebliche Altersvorsorge oder auch ein 13. Gehalt.
Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber zu Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.
Wenn du dein Studium der Holztechnik absolviert hast, bist du sowohl theoretisch als auch praktisch bestens dafür ausgestattet, einen Beruf in der Holzindustrie anzutreten. Die Einsatzmöglichkeiten bewegen sich im Feld der Holz-, Möbel-, Zellstoff- und Holzbauindustrie, der Holz- und Holzenergiewirtschaft sowie verwandten Tätigkeitsfeldern.
Da die Branche von Jahr zu Jahr wächst, sind deine Aussichten auf einen Job sehr gut. Holz zählt stets zu den meist genutzten Werkstoffen, außerdem gewinnt das internationale Arbeitsumfeld durch In- und Export konstant an Bedeutung. Konkrete Jobs für Holztechniker finden sich in der Papierindustrie, in Unternehmen der Möbelherstellung oder im Holzhandel. Aber auch als Sachverständige oder im Qualitäts- und Umweltmanagement bist du als Holztechniker/in gefragt. Ein anschließendes Masterstudium verbessert deine Chance auf eine Führungsposition.
Wusstest du, dass ...
... die Wendung „auf dem Holzweg“ aus dem Mittelalter kommt und den Weg bezeichnete, der beim Abtransport des Holz entstand, zum Folgen einlud, aber meist ins Leere führte?
... der älteste Baum mit 9.550 Jahren eine schwedische Fichte ist?
... verschiedene Konstruktionen in Venedig eigentlich aus Pfählen aus Lärchenholz bestehen? Das Holz wurde wegen seiner besonderen Stabilität verwendet. Durch den Kontakt zum Wasser verhärtete es sich und wurde im Laufe der Jahre so hart wie Stein.
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