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Erfahrungsbericht: Duales Studium BWL - Handel & Textilmanagement an der DHBW Ravensburg

Über ein duales Studium hört und liest man viel – aber was davon entspricht auch der Wahrheit? Was sollte man unbedingt wissen, wenn man dual studieren möchte und wie sieht das Studentenleben an den verschiedenen Hochschulen und Berufsakademien aus? Wir haben Studenten und Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.

Im nachfolgenden Erfahrungsbericht erzählt Friederike über ihr duales BWL Studium an der DHBW in Ravensburg. Sie gibt zudem auch Tipps zur Bewerbung und gibt einen Einblick in den Studienablauf.

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Hochschulen und Unternehmen im Bereich Textilmanagement finden

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Erfahrungsbericht von Friederike

Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:

Nach dem Abitur habe ich erstmal eine Aus- und Fortbildung gemacht. Ich wollte danach dann auch den praxisorientierten Gedanken dieser beiden Bildungswege beibehalten. Weiterhin war der Bezug eines festen Gehaltes wichtig, um meine Unabhängigkeit vom Elternhaus nicht zu verlieren.

So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:

Ich habe mich bei allen kooperierenden Unternehmen beworben, mit denen ich mich identifizieren konnte. Nebenbei habe ich nach weiteren Textilunternehmen gesucht und mich dort initiativ beworben.

Ich habe explizit nach dualen Hochschulen gesucht, die einen Studiengang anbieten, der auf meiner Aus- und Fortbildung im textilen Bereich aufbaut. Dabei bin ich auf die DHBW Ravensburg gestoßen. Sie bot als einzige Hochschule zum damaligen Zeitpunkt Betriebswirtschaftslehre mit Handel und Textilmanagement als Vertiefungsfächer an.

Daraufhin habe ich mich bei allen kooperierenden Unternehmen beworben, mit denen ich mich identifizieren konnte. Nebenbei habe ich nach weiteren Textilunternehmen gesucht und mich dort initiativ beworben. Und um mich nicht allzu stark einzugrenzen, habe ich auch Unternehmen, die nur die Vertiefung Handel angeboten haben, angeschrieben.

Insgesamt habe ich 20 Bewerbungen geschrieben. Daraus ergaben sich zwei Vorstellungsgespräche bei Schiesser und Seidensticker, ein Assessment Center bei Boss und zwei Telefoninterviews mit Amazon und Roy Robsen. Die zwei Vorstellungsgespräche enthielten die standardisierten Fragen, wie "Was sind Ihre Stärken und Schwächen?" oder "Warum haben Sie sich bei unserem Unternehmen beworben?", in Kombination mit Small Talk. Die Gespräche dauerten nicht länger als eine Stunde. Das Assessment Center ging den ganzen Tag und bestand aus drei Tests: Zum einen zum Allgemeinwissen, zum anderen über die Wirtschaft sowie als drittes über Mathematik, Konzentrationsfähigkeit und Rechtschreibung. Dazu kamen noch Fragen zu Hugo Boss und eine Präsentation, die man über sich selbst in Englisch halten musste. Außerdem eine Gruppendiskussion und eine Führung durch das Unternehmen. Und das war nur die erste Runde. In die zweite Runde, in die ich leider nicht kam, wurden aus den 20 Bewerbern drei eingeladen.

Die Telefoninterviews waren ähnlich wie die Vorstellungsgespräche gestaltet, nur das Gespräch bei Amazon war auf Englisch. Insgesamt hat Boss am meisten von seinen Bewerbern abverlangt. Das Assessment Center findet nur einmal im Jahr statt. Momentan besetzt das Unternehmen die Studienplätze vorrangig mit internen Mitarbeitern. Ein möglicher, einfacherer Weg ist das Bewerben auf einen dort angebotenen Ausbildungsplatz, um sich danach auf den Studienplatz zu bewerben. Die eingehenden Bewerbungen für die Ausbildungsplätze sind geringer als die für die Studienplätze.

Im Endeffekt habe ich einen Platz im Studiengang Betriebswirtschaftslehre - Handel & Textilmanagement bekommen.

So läuft mein duales Studium ab:

In dem Studium hat man auch die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu machen. Dies würde ich auch dringend empfehlen – allein wegen der Erfahrung.

Mein duales Studium war so aufgebaut, dass ich jedes Quartal zwischen Theorie- und Praxisphase wechseln musste. In der Theoriephase war ich an der DHBW Ravensburg. In der Praxisphase habe ich u.a. die Abteilungen Marketing, E-Commerce, Supply Chain Management, Produktmanagement, Qualitätsmanagement, Retail- und Factory Outlet-Management durchlaufen. Bei den Aufgaben wurde ich intensiv ins Tagesgeschehen mit eingebunden. Weiterhin habe ich viel Selbstinitiative ergriffen und konnte so umfangreichere Aufgaben bearbeiten sowie mein Wissen bereichern.

Zu den vermittelten Fächern gehören neben den Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre auch Fächer der Vertiefungsrichtungen Handel und Textilmanagement. Dazu gehören u.a. Volkswirtschaftslehre, Supply Chain Management, Textilwarenkunde, Fashion Retail Management, Wirtschaftsrecht, Controlling etc.

In dem Studium hat man auch die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu machen. Dies würde ich auch dringend empfehlen – allein wegen der Erfahrung.

Neben den Vorlesungen gab es jedes Semester ein Projekt, auch in Zusammenarbeit mit örtlich ansässigen Einzelhändlern und diverse Exkursionen durch Europa nach Italien zu Cerrutti 1881, nach Berlin, in die Schweiz, in die Region von Zwickau etc. Jedoch haben wir diese selbst organisiert und initiativ nach Lehrfahrten gesucht, die unsere Vorlesungen und Wissen erweitern.

Die Klausuren waren je nach Anzahl über das Semester verteilt. Bei z.B. drei Klausuren fand am Ende jedes Monats eine Klausur statt. Bei anderen Studiengängen an der Hochschule waren die letzten beiden Wochen eines Semesters komplett für das Schreiben der Klausuren geblockt.

Nebenbei muss man für jedes Theoriesemester eine Seminararbeit schreiben. In der gesamten Praxisphase wurden zwei Projektarbeiten und die Bachelorarbeit geschrieben.

Meine Tipps für Studieninteressenten:

Die Anforderungen für ein erfolgreiches duales Studium, um auch selbst den größten Nutzen daraus zu ziehen, sind Organisationsfähigkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen sowie die Fähigkeit, über den Tellerrand zu schauen.

Ich habe schon ein Jahr vor Beginn des dualen Studiums angefangen, mich zu bewerben und wurde auch kurz darauf zu den diversen Gesprächen eingeladen bzw. telefonisch kontaktiert. Ich würde über die dualen Hochschulen nach Partnerunternehmen suchen oder Unternehmen, die nicht dort gelistet sind, initiativ anschreiben.

Es kann jedoch auch anders funktionieren. Wir hatten einige, die von ihren Unternehmen, bei denen sie als Schüler gearbeitet haben, direkt an der DHBW angemeldet worden sind. Die kooperierenden Unternehmen auf der öffentlichen Liste der DHBW wechseln häufig von Jahr zu Jahr. Es gab auch Personen, die nur eine Bewerbung geschrieben haben und direkt genommen worden.

Die Anforderungen für ein erfolgreiches duales Studium, um auch selbst den größten Nutzen daraus zu ziehen, sind Organisationsfähigkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen sowie die Fähigkeit, über den Tellerrand zu schauen.

Die Vorteile sind – ganz klar – die gewonnene Praxiserfahrung, das breite Netzwerk an Kontakten zu unterschiedlichsten Unternehmen und die kleine Kursgröße im Vergleich zu den großen Hörsälen bei großen Fachhochschulen / Universitäten. Mit dem Studiengangsleiter und den Dozenten steht man eher enger in Kontakt. Ihr habt auch mal kürzere Vorlesungszeiten als volle acht Stunden-Arbeitszeit wie in der Praxisphase.

Die Nachteile sind, dass ihr zu den Klausurterminen immer das Wissen abliefern müsst und nicht schieben könnt, wenn es euch mal nicht passt, wie an "normalen" Hochschulen / Universitäten. Ihr seid in eurer Selbstständigkeit eingeschränkt, wenn es um die Auswahl der betrieblichen Abteilungen geht – das ist aber von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Und der Abschluss einer dualen Hochschule kann euch u.U. den Zugang zu einem Master an einer Universität verwehren.

[Anmerkung der Redaktion: Dazu haben wir hier einen großen Ratgeber veröffentlicht: Master nach einem dualen Bachelor].

Vielen Dank, Friederike, für diesen Einblick in dein duales Studium!

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