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Erfahrungsbericht: Duales Studium BWL-Dienstleistungsmanagement an der DHBW Mosbach

Über ein duales Studium hört und liest man viel – aber was davon entspricht auch der Wahrheit? Was sollte man unbedingt wissen, wenn man dual studieren möchte und wie sieht das Studentenleben an den verschiedenen Hochschulen und Berufsakademien aus? Wir haben Studenten und Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.

Im nachfolgenden Erfahrungsbericht erzählt Kerstin Höhn über ihr duales BWL Studium an der DHBW Mosbach am Campus Heilbronn. Sie gibt zudem auch Tipps zur Bewerbung und nennt die Vorteile und Nachteile eines dualen Studiums.

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Erfahrungsbericht von Kerstin

Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:

Nach knapp zwei Jahren bereue ich meine Entscheidung noch immer nicht. Meine Erwartungen, die nötige Abwechslung, spannende Themen und zumindest ein bisschen Studentenleben wurden erfüllt.

Nach 13 Jahren Schule, noch weitere drei bis vier Jahre Frontbeschallung? Weitere Jahre reine Theorie? Weitere Jahre nur mit Taschengeld? Will ich das wirklich? So oder so ähnlich, sahen meine Gedanken vor mehr als drei Jahren aus.

Damals, am Ende der 12. Klasse, machte ich mir, wie die meisten Schüler auch, Gedanken darüber, wie meine Zukunft wohl aussehen sollte. Vor allem die nächsten paar Jahre. Schon in der 5. Klasse des Gymnasiums war mein großes Ziel zu studieren. Was – das war mir noch nicht klar. Ich wollte nämlich nicht die klassischen Traumberufe wie Pilot, Ärztin oder Feuerwehrmann. Und Prinzessin – leider etwas unrealistisch. Also quälte ich mich durch die nächsten acht Jahre und da stand ich nun.

Meine Zukunft scheinbar so unerreichbar wie die Milchstraße. Aber ich fand das Raumschiff. Meines war das duale Studium. Wie ich darauf gestoßen bin, kann ich nicht mehr ganz genau sagen. Vielleicht waren es Klassenkameraden, vielleicht war es die Homepage der dualen Hochschule, aber auf jeden Fall wusste ich nun, was ich wollte. Dort studieren und mir einen schönen Stern suchen und ihn BWL nennen.

Nach knapp zwei Jahren bereue ich meine Entscheidung noch immer nicht. Meine Erwartungen, die nötige Abwechslung, spannende Themen und zumindest ein bisschen Studentenleben wurden erfüllt. Und mit einem Bachelor in BWL abzuschließen, ist bestimmt nicht die schlechteste Entscheidung.

So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:

Meinen Studienplatz fand ich nach stundenlangem Durchforsten von Unternehmenshomepages, aber vor allem die Homepage der dualen Hochschule. Ich entwickelte einen Plan:

1. Duale Hochschulen aussuchen: "Welche dualen Hochschulen kommen für mich in Frage?" → DHBW Mosbach, DHBW Stuttgart, DHBW Mannheim

2. Studiengang auswählen: "Welche Studiengänge gibt es?", "Was kann ich?" oder "Was kann ich mit diesen Studiengängen anfangen?" → BWL

3. Fachrichtungen: "Was passt zu mir?" → BWL-Dienstleistungsmanagement

4. Unternehmen suchen: "Was will ich später mal machen?" → Ein Unternehmen zu finden, geht entweder über die Homepage der DHBW selbst oder über Webseiten anderer Unternehmen. Ich bin über die Homepage der Hochschule unter Partnerunternehmen fündig geworden.

Das als kurzer Ausschnitt meiner Studiengangsfindung. In Wirklichkeit dauerte der Prozess um einiges länger und führte auch in die ein oder andere Sackgasse, aber am Ende stand ein Bewerbungsgespräch bei der BERA GmbH an. Oder besser gesagt zwei. Aber nach diesen zweien hatte ich nun endlich meinen Stern in der Milchstraße gefunden und hatte meine Rakete, die sich aus dem Ausbildungsvertag bei der BERA und der Immatrikulationsbescheinigung bei der DHBW zusammensetzte, startklar. Nach einem Probelauf in Form eines einmonatigen Praktikums startete die Rakete pünktlich am 1. Oktober 2011 ins Weltall.

So läuft mein duales Studium ab:

Eine Umstellung ist es schon, etwa alle drei Monate den Wohnort zu wechseln, zwei verschiedene Kleiderschränke einzuräumen und zwei verschiedene Freundes-, Kollegen- bzw. Kommilitonenkreise zu unterhalten. Aber es ist auch eine Chance.

Am 1. Oktober 2011 begann mein duales Studium. Seit dem pendle ich zwischen der Hochschule in Heilbronn und meinem Praxiseinsatz in Schwäbisch Hall hin und her. Eine Umstellung ist es schon, etwa alle drei Monate den Wohnort zu wechseln, zwei verschiedene Kleiderschränke einzuräumen und zwei verschiedene Freundes-, Kollegen- bzw. Kommilitonenkreise zu unterhalten.

Aber es ist auch eine Chance. Ich habe zum einen die Möglichkeit selbstständig zu sein, in meiner eigenen Wohnung in Schwäbisch Hall und Geld zu sparen, während ich in Heilbronn zu Hause wohne. Schwäbisch Hall ist für mich nicht die Welt, einige meiner Kommilitonen pendeln zwischen Düsseldorf und Heilbronn – das ist schon eine ganz andere Herausforderung.

Das Studium an sich ist schon stressig. An der neuen Hochschule (wurde 2011 erst fertig gestellt) musste noch alles angepasst und aufgebaut werden. So war es auch mal der Fall, dass wir bis 22 Uhr an einem Tag und am anderen ab 8:15 Uhr Vorlesung hatten. Aber das war nur eine Ausnahme. Normalerweise beginnen unsere Vorlesungstage um 8:15 Uhr und enden um 17 Uhr. Ein gewöhnlicher Arbeitstag sozusagen. Die Prüfungen werden am Ende der Theoriephase geschrieben. Wie viel man lernen muss? Nun ja, da hat jeder meiner Mitstudenten seine eigene Meinung, manche beginnen einen Monat früher, manche eine Woche. Ich liege da schon gut in der Mitte und je nach Anzahl der Prüfungen zwischen zwei und drei Wochen. Nach der letzten Prüfung, meist freitags, geht es dann montags wieder ins Geschäft. Damit wären wir aber bei einem Punkt, den ich nicht ganz so toll finde: fehlende Semesterferien.

Die positiven und negativen Eigenschaften des dualen Studiums sind:

Die fehlenden Semesterferien sind ein negativer Aspekt des Studiums. Statt Semesterferien hat man, wie bei einer Ausbildung, lediglich Urlaubstage. Die können zwischen 20 und 30 Tagen liegen – also nicht wirklich viel und die Tage sind etwas länger als während der Schulzeit. Sowohl in der Hochschule, als auch im Geschäft. Und mit einem Lehramts-Studium – das einige meiner Freunde absolvieren – sollte man die duale Hochschule lieber nicht vergleichen.

Aber ansonsten gibt es nicht allzu viel zu meckern. Ich mag die Abwechslung zwischen Büro und Vorlesungssaal, die kleinen Kurse (man sitzt tatsächlich nur mit 20 anderen im Zimmer), und natürlich die Erfahrung, die man sammeln kann. Ich durchlaufe in meinem Unternehmen verschiedene Bereiche, wie auch bei einer Ausbildung, habe aber auch meinen eigenen Stammplatz. Sehr angenehm, wenn man weiß, wo man nach der Theoriephase hingehört. Ach ja, und nicht zu vergessen, der Grund, warum viele andere dieses Studium machen... das Gehalt im dualen Studium.

Meine Tipps für Studieninteressenten:

Findet erst einmal heraus, ob ihr so etwas wirklich machen wollt.

Mein Tipp? Findet erst einmal heraus, ob ihr so etwas wirklich machen wollt. Kommt ihr mit Stress klar und auch damit, nicht so viel frei zu haben wie eure Freunde, die "normal" studieren? Gibt es einen Studiengang, der euren Interessen entspricht und könnt ihr euch vorstellen schon zu arbeiten? Seid ihr ehrgeizig?

Wenn ja, spricht nichts gegen ein duales Studium. Doch bis dahin gibt es noch einige andere Fakten zu beachten. Dadurch, dass euer Studium Theorie- und Praxisphasen enthält, ist nicht nur die Hochschule wichtig, die ihr auswählt, sondern auch das Unternehmen. Ihr werdet dort die nächsten drei Jahre verbringen, also erkundigt euch über das Unternehmen und euer zukünftiges Aufgabenfeld. Es sollte euch interessieren und Spaß machen, sonst können die Praxisphasen ganz schön lang werden. Informieren könnt ihr euch auf den Seiten der Hochschulen, auf den Unternehmensseiten, in Foren und auf Blogs. Nutzt die letzteren Möglichkeiten, um herauszufinden, was andere über das Studium oder das Unternehmen sagen. 

Also, wenn ihr euch für ein Studium entscheidet, wünsche ich euch viel Erfolg bei der Suche und einen guten Flug in eurem, ganz eigenen Raumschiff.

Danke, Kerstin, dass du uns so ausführlich Rede und Antwort gestanden hast!

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