Erfahrungsbericht: Duales Studium Business Administration & IT
an der PHWT Vechta/Diepholz/Oldenburg
Über ein duales Studium hört und liest man viel – aber was davon entspricht auch der Wahrheit? Was sollte man unbedingt wissen, wenn man dual studieren möchte und wie sieht das Studentenleben an den verschiedenen Hochschulen und Berufsakademien aus? Wir haben Studenten und Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.
Im nachfolgenden Erfahrungsbericht erzählt Viviane Whyte von ihrem dualen Studium an der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz/Oldenburg (PHWT). Sie beschreibt ihre Erfahrungen und warum sie sich für diesen Weg entschieden hat.
Du suchst einen anderen Erfahrungsbericht? Gehe hier → zurück zur Übersicht aller Erfahrungberichte.
Hochschulen und Unternehmen im Bereich Business Administration & IT finden
Bist du auf der Suche nach Hochschulen oder Unternehmen für ein duales Studium? Finde hier alle Studiengänge und passende Unternehmen:
Hochschulen & Unternehmen im Bereich Business Administration & IT finden
Erfahrungsbericht von Viviane
Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:
Bereits zwei Jahre vor dem Ende meiner Schulzeit habe ich mich auf vielen Berufsmessen umgesehen und dort die Chance genutzt, mit Ausbildern, dual Studierenden und Auszubildenden zu sprechen.
Von der Möglichkeit eines dualen Studiums habe ich schon früh erfahren. Bereits zwei Jahre vor dem Ende meiner Schulzeit habe ich mich auf vielen Berufsmessen umgesehen und dort die Chance genutzt, mit Ausbildern, dual Studierenden und Auszubildenden zu sprechen. Darüber hinaus habe ich mich auch an Universitäten und Fachhochschulen über verschiedene Studiengänge informiert und mich mit Vollzeitstudenten ausgetauscht. Die Informationen und Erfahrungen, die ich auf diesen Wegen sammeln konnte, haben mir geholfen, meine Entscheidung zu erleichtern.
Vom dualen Studium habe ich mir versprochen, dass ich die theoretischen Inhalte des Studiums in der Praxis anwenden kann und es mir durch diesen Bezug leichter fallen würde, die theoretischen Zusammenhänge zu verstehen und ich somit auf meine zukünftige Arbeit im Unternehmen optimal vorbereitet bin. Außerdem hatte ich durch verschiedene Praktika und eine Aushilfsstelle im Verkauf bereits Erfahrung im kaufmännischen Bereich und wusste, dass ich diese Nähe zur Praxis auch während des Studiums beibehalten wollte.
So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:
Nach potenziellen Unternehmen habe ich in der Zeitung, im Internet und auf Berufsmessen gesucht. Dabei ist mir gerade der persönliche Kontakt positiv in Erinnerung geblieben, denn somit hat man schon einen ersten Kontakt zu möglichen Kollegen und bekommt schon ein paar Hinweise zum Bewerbungsverfahren.
Mein Weg zu Traumjob verlief so:
Zunächst habe ich mich beim Unternehmen beworben und wurde dann zu einem Einstellungstest eingeladen. Hier wurden Themen wie Mathematik, Logisches Denken, Sprachvermögen, aber auch der Umgang mit einem Produkt behandelt. Nach kurzer Zeit bekam ich dann eine Einladung zum persönlichen Vorstellungsgespräch. Im Vorfeld wurde ich gebeten, eine Präsentation über mich und meine Erwartungen an das duale Studium vorzubereiten. Das Gespräch verlief positiv und ich habe mich auch sehr wohl gefühlt, so dass ich mich um so mehr über die Zusage am nächsten Tag gefreut habe.An der Fachhochschule wurde ich vom Unternehmen angemeldet, musste dort also keinen zusätzlichen Test absolvieren. Den ersten Kontakt zur FH hatte ich jedoch bereits vor meinem ersten Studientag, während eines Nachmittags, an dem alle neuen Studenten nähere Informationen zur Fachhochschule bekommen haben und die Räumlichkeiten kennenlernen konnten. Schön war auch, dass ich zu dieser Gelegenheit auch schon ein paar Kommilitonen kennenlernen konnte.
So läuft mein duales Studium ab:
Im Allgemeinen sind die Praxisphasen so gehalten, dass ich alle Abteilungen durchlaufe, die in der Ausbildung einer Industriekauffrau vorgesehen sind.
Mein Studium ist in Theorie- und Praxisphasen aufgeteilt, die sich alle drei Monate abwechseln. Mein duales Studium begann mit einer Praxisphase, in der ich das Unternehmen erst einmal kennenlernen konnte. Im Allgemeinen sind die Praxisphasen so gehalten, dass ich alle Abteilungen durchlaufe, die in der Ausbildung einer Industriekauffrau vorgesehen sind.
Die Theoriephasen verbringe ich an der FHWT am Standort Vechta. Die FHWT ist eine gemeinnützige private Fachhochschule, sie ist staatlich anerkannt und durch kleine Gruppen der ideale Ort zum Studieren. Hier habe ich auch kaufmännische Vorlesungen, die mich unter anderem auch auf meine IHK-Prüfung zur Industriekauffrau vorbereiten. Außerdem stellen die Vorlesungen einen hohen Praxisbezug her und somit werden die Themen viel anschaulicher.
Die Zeit an der Fachhochschule ist bei diesem Studienmodell kürzer, denn wir sind lediglich drei Monate vor Ort. Die letzte Woche dieses Zeitraums ist außerdem mit Klausuren gefüllt. Die letzten Wochen der Studienzeit sind also immer etwas stressig, denn neben den Vorlesungen muss ich viel Zeit investieren, um mich auf die Prüfungen vorzubereiten. Bis jetzt hatte ich jedoch noch nie zwei Klausuren an einem Tag, deshalb ist dieser Druck durchaus auszuhalten.
Die Prüfung zur Industriekauffrau erfolgt nach 2,5 Jahren. Zur Vorbereitung werden von der FHWT Kurse angeboten. Darüber hinaus gibt es auch Kurse der IHK, die dualen Studenten besuchen können und natürlich erhalte ich viel Unterstützung im Unternehmen. Um vor der IHK-Prüfung genug Zeit zur Vorbereitung im Unternehmen zu haben (für die Prüfung zur Industriekauffrau muss ein Praxisprojekt im Betrieb durchgeführt und der IHK präsentiert werden), gibt es im Jahr der Abschlussprüfung nur ein Theoriesemester, sodass nach dem Sommersemester die Zeit im Unternehmen genutzt werden kann. Um das fehlende Semester nachzuholen, gibt es zum Ausgleich im darauffolgenden Jahr eine Theoriephase mehr.
Die positiven und negativen Eigenschaften des dualen Studiums sind:
Ein normales "Studentenleben" entfällt größtenteils, da durch die kurze Studienphase viel Studieninhalt in wenig Zeit auf die Studenten zukommt.
Positiv an meinem Studienmodell finde ich, dass ich ein festes Unternehmen habe und somit meine Praxisphasen gesichert sind, während bei anderen Studienmodellen viel Zeit für die Suche nach passenden Praktika aufgewendet werden muss. Ein weiterer Vorteil ist natürlich die Ausbildung zur Industriekauffrau. Dieser doppelte Abschluss, den ich während des dualen Studiums absolviere, bringt einen persönlichen Vorteil für mich, aber natürlich auch einen Vorteil für das Unternehmen, das einen qualifizierten Mitarbeiter gewinnt, der bereits Berufserfahrung mitbringt.
Mit Glück hat man auch die Chance, ein Projekt im Ausland zu betreuen. Ob an einer Universität oder in einem Unternehmen – ein Auslandsaufenthalt ist manchmal sogar im Curriculum vorgesehen, das kommt jedoch auf die Hochschule an. Dadurch hat man die Möglichkeit, andere Länder zu erkunden, wie es sich junge Menschen oft wünschen, und gleichzeitig in einem Berufsfeld zu arbeiten, das man sich auch zukünftig vorstellen kann.
Natürlich ist auch der finanzielle Aspekt nicht zu vergessen. Ein duales Studium ermöglicht außerdem, bereits während des Studiums Geld zu verdienen. Ich muss mir keine Aushilfsstelle suchen und kann mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren.
Dagegen gibt es auch negative Aspekte. Ein normales "Studentenleben" entfällt größtenteils, da durch die kurze Studienphase viel Studieninhalt in wenig Zeit auf die Studenten zukommt. Während Studenten öffentlicher Hochschulen innerhalb der Vorlesungszeit eher keine bis wenige Klausuren schreiben, schreibe ich bis zu sechs Klausuren. Das bedeutet natürlich Stress, grade weil diese Klausuren meist alle innerhalb einer Woche geschrieben werden. So kann es passieren, dass auch samstags eine Klausur angesetzt wird. Dass ich anstelle von Semesterferien Praxisphasen habe, finde ich ganz hilfreich. Natürlich klingt die Aussicht auf drei Monate Semesterferien schon sehr verlockend, doch während andere Studenten im Vorfeld der Ferien händeringend auf der Suche nach Praktika sind, kann ich mir meines Unternehmens immer sicher sein.
Meine Tipps für Studieninteressenten:
Man sollte so früh wie möglich anfangen, sich Gedanken über die persönlichen Interessen zu machen und den Kontakt zu Unternehmen aufnehmen.
Der beste Tipp, den ich geben kann, ist: Besucht Berufsmessen! Durch den persönlichen Kontakt bekommt man viel mehr Informationen als durch Internetseiten oder Flyer von Unternehmen. Außerdem sollte man so früh wie möglich anfangen, sich Gedanken über die persönlichen Interessen zu machen und den Kontakt zu Unternehmen aufnehmen. Wer früh und regelmäßig Interesse zeigt, bleibt in den Köpfen der entscheidenden Personen.
Ein duales Studium wird oft als zu hart oder zu aufwendig abgetan. Ich denke, dass jeder, der sich ein Vollzeitstudium zutraut, auch ein duales Studium schaffen kann.
An sich gibt es nur zwei Unterschiede: Die Studienphasen eines dualen Studiums sind kürzer und die Semesterferien entfallen. Die kurzen Studienphasen sind natürlich ein Hindernis, aber dafür hat man nach einer kurzen Zeit die Gewissheit, wieder einen Teil der Strecke bis zum Bachelor geschafft zu haben. Alle Klausuren des Wintersemesters werden vor Weihnachten geschrieben, was ich persönlich als riesigen Vorteil empfinde. Bei einem Vollzeitstudium muss man auch während der Semesterferien Praktika machen oder Jobs übernehmen, um sich den Semesterbeitrag leisten zu können.
Wieso sollte man dann nicht von Anfang an ein festes Unternehmen suchen, bei dem man bereits in dem Bereich arbeiten kann, der einen wirklich interessiert und durch die dort gesammelten Erfahrungen anderen Studenten einen Schritt voraus sein? Ich wünsche Euch allen, dass ihr den Studienplatz findet, den ihr Euch wünscht und hoffe, dass ich Euch aufzeigen konnte, dass ein duales Studium eine sehr gute Wahl ist!
Danke für deinen Bericht, Viviane!