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Erfahrungsbericht: Duales Studium Maschinenbau an der Hochschule Bochum

Über ein duales Studium hört und liest man viel – aber was davon entspricht auch der Wahrheit? Was sollte man unbedingt wissen, wenn man dual studieren möchte und wie sieht das Studentenleben an den verschiedenen Hochschulen und Berufsakademien aus? Wir haben Studenten und Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.

Im nachfolgenden Erfahrungsbericht erzählt Julian Burmann, warum die Entscheidung zwischen Ausbildung oder Studium in einem dualen Studium Maschinenbau an der Hochschule Bochum endete und warum bei diesem Studium praktische Erfahrungen unumgänglich sind.

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Erfahrungsbericht von Julian

Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:

Die Ausbildung zum Industriemechaniker bot eine gute Gelegenheit, mir während der Arbeit "die Hände schmutzig machen zu können".

Ich habe mich für ein duales Studium entschieden, da ich anfangs skeptisch war, ob ich nach der Schulzeit immer noch Lust habe, in einem Klassenraum zu sitzen und jemandem der vorne steht einfach nur zuzuhören. Das duale Studium war in diesem Fall eine super Verbindung von Ausbildung und Studium (Theorie und Praxis). Aufmerksam bin ich auch darauf geworden, als ich bei mehreren Jobmessen war, um mich über Ausbildungsplätze zu informieren.

Maschinenbau war für mich ein Thema, da ich in einem technischen Beruf arbeiten wollte. Technik war für mich schon immer ein faszinierendes Thema. Zudem bot sich mir mit der Ausbildung zum Industriemechaniker eine gute Gelegenheit, mir während der Arbeit "die Hände schmutzig machen zu können". Hinzu kam, dass ich vorher bereits ein Praktikum bei einer Versicherung gemacht hatte und einen Beruf in diesem oder einem ähnlichem Sektor ausschließen konnte.

So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:

Aufmerksam auf das duale Studium an der Hochschule Bochum bin ich über eine Jobmesse geworden, an der die Hochschule damals ausgestellt hat. Nachträglich habe ich mich dann auf der Internetseite der Hochschule über den Ablauf, die Studienfächer und die kooperierenden Unternehmen informiert. Ein Jahr vor Beginn der Ausbildung habe ich dann meine Bewerbung für sämtliche Unternehmen, die eine Stelle ausgeschrieben hatten und für mich infrage kamen, verfasst. Hier ist zu beachten, dass bei manchen Unternehmen der September für eine Bewerbung auf einen Platz im nächsten Jahr schon zu spät ist, andere Unternehmen ihre Bewerbungsphasen aber erst im Februar für dasselbe Jahr starten.

Ich habe dann ein Vorstellungsgespräch bei der Firma Hase Spezialräder in Waltrop gehabt. Nach einem guten Bewerbungsgespräch hatte ich eine Woche später die Zusage für meine Ausbildungsstelle und damit auch für meinen Studienplatz an der Hochschule in Bochum. Bei großen Unternehmen ist es meistens so, dass vor dem eigentlichen Bewerbungsgespräch noch weitere Bewerbungsphasen wie Einstellungstest und Assessment-Center laufen. Damals fand ich jedoch Hase am besten für mich geeignet, da es ein überschaubares, sehr familiäres Unternehmen ist. Weiterhin baut die Firma Hase Liegefährräder. Und ich habe das Fahrrad in dem Moment als einfaches mechanisches System gesehen, an dem man den Beruf des Maschinenbauingenieurs sehr gut erlernen kann.

Durch meinen unterschriebenen Ausbildungsvertrag hatte ich keinerlei Probleme mich an der Hochschule einzuschreiben. Man geht einfach wie jeder andere Student auch zu den normalen Einschreibungsterminen und erledigt dort alles. Wer an der Hochschule Bochum übrigens nach einem dualen Studium sucht, sollte nach kooperativer Ingenieurs-Ausbildung suchen, so nennt sich der Studiengang dort.

So läuft mein duales Studium ab:

Die Semester nach der Ausbildung sind im Studium eindeutig die besseren, da man sich wirklich Vollzeit aufs Studium konzentrieren kann und zudem die Fächer hört, die spezifisch für den Maschinenbau sind.

Ein duales Studium an der Hochschule Bochum läuft eigentlich ganz simpel ab. Die Ausbildung des Industriemechanikers ist in der Regel auf zwei Jahre verkürzt. Anstatt zur Berufsschule werden die Auszubildenden von ihren Unternehmen donnerstags und freitags in die Hochschule geschickt. So hat man einen ziemlich geregelten Rhythmus in der Woche. Montags bis mittwochs arbeiten, donnerstags und freitags studieren. In den Semesterferien ist man fünf Tage die Woche im Unternehmen.

Nach einem Jahr steht in der Ausbildung die Zwischenprüfung an. Diese zählt bei den Industriemechanikern 40% der Endnote. Nach zwei Jahren steht dann die Abschlussprüfung an, die dann die restlichen 60% der Endnote ausmacht. Beide Prüfungsteile setzen sich immer aus Theorie und Praxis zusammen. Hier ist es so, dass man sich den Berufsschulstoff selbst beibringen muss, sofern er nicht in den Unternehmen vermittelt wird. Das Studium hinkt da ein wenig hinterher. Dies liegt daran, dass in den ersten zwei Jahren Grundlagenfächer unterrichtet werden, wie Mathe, Physik, Elektrotechnik, etc.. Nach der Ausbildung wird man dann zum Vollzeitstudenten. Je nach Vertrag und Stundenplan geht man noch einen bis anderthalb Tage die Woche ins Unternehmen zum Arbeiten.

Ich habe nach der Ausbildung mein Arbeitgeber gewechselt. Da ich keine vertragliche Bindung über die kompletten 4,5 Jahre hatte ging dies ohne Probleme. Gründe dafür waren, dass der Arbeitsweg von zu Hause nach Waltrop zu weit war und ich meinen Wissensstand noch erweitern wollte, da der Maschinenbau ein sehr weitläufiges Feld bietet in dem man arbeiten kann. Nach ein paar Bewerbungen bekam ich einen Job bei RSA cutting systems in Schwerte, bei denen ich als Werkstudent in der Konstruktion anfangen konnte.

Die Semester nach der Ausbildung sind im Studium eindeutig die besseren, da man sich wirklich Vollzeit aufs Studium konzentrieren kann und zudem die Fächer hört, die spezifisch für den Maschinenbau sind. Nach 4 Jahren beginnt man dann in seinem Unternehmen die Bachelor-Arbeit und bekommt dann nach 4,5 Jahren seinen Abschluss zum Bachelor of Engineering.

Die positiven und negativen Eigenschaften des dualen Studiums sind:

In meinen Augen ist ein duales Studium in einem Berufsfeld wie dem Maschinenbau das Beste was man machen kann. Dies liegt daran, dass es ein praktisches Berufsfeld ist und es zu viele Dinge gibt, die man im Studium nicht lernt oder die in der Theorie nicht so rübergebracht werden, wie sie in der Praxis tatsächlich gehandhabt werden.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man ein festes Einkommen hat, während des Studiums. Hier muss man aber auch sagen, dass es Unternehmen gibt, die sehr gut zahlen und andere weniger gut. Nach dem Abschluss der Ausbildung hat man dann jedoch meistens mehr Geld zur Verfügung als die meisten anderen Studenten. Jedoch sollte man auch beachten, dass man neben der Arbeit auch noch lernen muss. Manche Prüfungen waren sehr zeitintensiv und bei mir war es so, dass die Abschlussprüfung fast zeitgleich mit den Klausuren in der Uni lief, so dass in diesen Monaten nicht viel Zeit für anderes war.

Während des Semesters hat man eigentlich genug Freizeit und ist nicht viel stärker eingebunden, als andere Azubis oder Studenten. In den Prüfungsphasen kann es teilweise jedoch sehr stressig werden. Allerdings glaube ich, dass man in einem Vollzeitstudium nicht mehr Zeit oder weniger Stress hat, da man auch hier arbeiten geht, um sich seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Meine Tipps für Studieninteressenten:

Die Wahl eines Studiums sollte man in meinen Augen nicht übers Knie brechen, sondern sich wirklich etwas suchen, was einen interessiert.

Ich persönlich kann jedem ein duales Studium nur ans Herz legen. Die Erfahrungen, die man bereits beruflich und menschlich während dieser Zeit sammelt, sind enorm wichtig. Mir hat es vor allem geholfen das Lernen zu lernen und mich besser zu strukturieren.

Die Wahl eines Studiums sollte man in meinen Augen nicht übers Knie brechen, sondern sich wirklich etwas suchen, was einen interessiert. Auch sehe ich es so, dass man lieber eine Ausbildung machen sollte, anstatt irgendeinen Studiengang anzufangen, der einen dann doch nicht interessiert oder begeistert. Vor allem da man nach 2-3 Jahren eine Abschluss in der Tasche hat, auf den man sein Leben lang zurückgreifen kann.

Also lieber frühzeitig informieren über Studiengänge und Ausbildungen. Auch ist es oft so, dass man noch ein Jahr nach Beginn der Ausbildung mit dem Studium anfangen kann, wenn man seine Ausbildung ordentlich absolviert und der Arbeitgeber das als Vorteil ansieht.

Julian, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten!

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